Gewachsen auf Beton. Wandbild der Boateng-Brüder. Foto (C) OTFW Berlin/Wikimedia Commons.
1. Gewachsen auf Beton
Dieses Wandbild „Gewachsen auf Beton“ an der Kreuzung Pankstraße und Badstraße ist zu einem Wahrzeichen des Weddings geworden. Oder nicht?
Der Weddingweiser zeigt die – in unseren Augen – schönsten Wandbilder und Graffiti im Wedding. Und, das geben wir zu, die wir in unserem Archiv finden konnten. Du hast auch ein Foto von einer schönen Weddinger Wandbemalung? Dann schicke es uns zur Veröffentlichung zu.
2. Wedding freut sich
Wedding freut sich. Wandbild. Foto Andrei Schnell.
„Wedding freut sich“ heißt es auf diesem versteckten Wandbild. Auf dem riesigen Schulhof der Ernst-Reuter-Oberschule in der Stralsunder Straße ist dieses Bild in einem Durchgang zu entdecken. Offenbar liebt der Weddinger Jugendliche Fußball.
3. Surreal an der Ruine des Stadtbads
Surreales Wandbild am Stadtbad. Foto Andrei Schnell.
Ein Kopf der sich teilt. So surreal wie das Wandbild am ehemaligen Stadtbad in der Gerichtstraße, so verrückt geht es auch beim Stadtbad selbst zu. Erst mit Fördergeldern als Kultur-Standort hergerichtet, dann vom Stadtrat geschlossen. Gemunkelt wird viel; Fakt ist, dass das Haus nicht so genutzt wird, wie es genutzt werden könnte. Nicht nur viele Köche verderben den Brei, auch viele Vorschriften verderben das Unerwartete und Unerklärliche.
4. Monster
Graffito eines grünen Monsters. Foto Andrei Schnell.
Fast ein Klassiker unter den Spraybildern ist dieses Bild. Scharfe schwarze Begrenzungen sind zu sehen. Es handelt sich um ein irgendwie gruseliges Motiv, das aber doch gleichzeitig harmlos wirkt. Der Auftraggeber darf eben nicht wirklich erschreckt werden. Ja, wenn der Künstler machen könnte, wie er wollte … .
5. Kuss
Kuss an der Diesterweg-Schule. Foto Andrei Schnell.
Was gibt es Wichtigeres für einen Abiturienten als den ersten Kuss? Hat sich möglicherweise ein Lehrer überlegt und dieses Graffito in der Diesterweg-Schule in der Pankstaße Ecke Böttgerstraße sprühen lassen. (Wahrscheinlich war es komplett anders.) Jedenfalls ein süßes Bildlein.
6. Zeichnen mit Metall
Tiere mit Metall gezeichnet. Foto Andrei Schnell.
Irgendwo zwischen Wollankstraße und Prinzenallee entdeckten wir dieses Wandbild. Auf der einen Seite sind die Tiermotive rührend harmlos. Auf der anderen Seite ist es eine großartige Idee, mit Metall zu zeichnen und so einer Hauswand eine besondere Note zu verleihen. Liebe Eigentümer: bitte mit zeitgemäßen Formen nachahmen!
7. Mit Efeu bedecken
Efeu-Hauswand im Soldiner Kiez. Foto Andrei Schnell.
Als wir die Erlaubnis erhielten, ein Dach im Soldiner Kiez zu besteigen, gelang uns dieses Foto. Zu sehen ist jetzt kein eigentliches Wandbild. Oder doch? Es gibt ja auch monochromatische Ölbilder. Die sollen sogar sehr teuer sein. Und wenn mit Fett und Butter gemalte werden kann, warum nicht mit Mutter Natur?
8. Ampel
Ampel auf Stützpfeiler. Foto Andrei Schnell.
Hier hat jemand gedacht: So ein Pfeiler ist notwendig, sonst stürzt das Haus ein. Auch eine Ampel ist notwendig, sonst gibt es Unfälle. Und schon war klar, was gesprüht werden muss. Wir erinnern uns nicht mehr recht, wo wir diese Ampel steht, die stets die drei Signale zugleich zeigt.
9. Hauswand auf Hauswand
Hauswand auf Hauswand gemalt. Foto Andrei Schnell.
Diese Hauswand wird nicht mehr lang zu sehen sein. Wenn die Degewo in der Usedomer Straße Wohnungen baut, dann wird diese Brandwand in der Wattstraße aus der Sicht entschwinden. Die Idee ist aber so einfach wie einfach. Was wäre eine Stadt ohne Häuser und Fenster? Und wenn es keine Fenster gibt, dann malt man sie eben auf. Fertig ist das urbane Leben.
10. Wer sind diese Leute?
Aufkleber auf Lampe. Foto Andrei Schnell.
Gehen wir so unsere Leserpost durch, dann fällt uns auf, dass uns doch recht häufig geschrieben wird, wir würden unsere Recherchepflicht nicht ernst nehmen. Dem können wir nur zustimmen. Wir können nicht sagen, wer diese Leute auf dem Aufkleber sind. Wir können nicht sagen, warum die Hausnummer überklebt wurde, obwohl daneben viel Platz ist. Wir können nicht sagen, wo im Kiez das Foto aufgenommen wurde. Wir sehen es selbst ein: Was können wir eigentlich?
11. Zirkus Internationale
Zirkus Internationale. Foto Andrei Schnell.
Ja, es gibt auch Werbung in Form von Wandbildern. Wir aber wollen solche Machwerke hier nicht aufnehmen. Für den Zirkus Internationale machen wir eine Ausnahme. Weil es sich um eine gute Sache handelt. Auch wenn eingewendet werden kann, dass auch Handwerksbedarf, frisches Obst oder Brillen eine gute Sache sind. Da sagen wir einfach: Kunst ist eben eine Sache des Geschmacks und damit sind wir fein raus.
12. Graffiti ist Krieg
Graffiti ist Krieg. Mit Edding geschrieben. Foto Andrei Schnell.
In meiner Kindheit war Krieg alles, was Zweiter Weltkrieg war. Dann wurde ich erwachsen und lernte, dass es auch Bandenkriege, Drogenkriege und den Krieg gegen den Terror geben kann. Obwohl dort gar keine Armeen beteiligt sind. Während auf der anderen Seite, wo Soldaten einer Armee schießen, es sich lediglich um Einsätze, der Verteidigung der deutschen Sicherheit oder um Missionen handelt. Deshalb hat der Edding-Künstler hier das Wort Krieg vollkommen korrekt verwendet.