
Häuser werden abgerissen, wenn sie im Weg stehen. Das ist in Berlin bei der Verlängerung der Stadtautobahn, beim Neubau von Eigentumswohnungen oder bei zu langer Vernachlässigung der Bausubstanz der Fall. Auch im US-amerikanischen Detroit ist ein solches Haus verschwunden, nämlich das von Rosa Parks. Diese Frau, die 1955 in Montgomery, Alabama, im Bus nicht aufstand, als ein weißer Mann ihren Sitzplatz beanspruchte und auf die damals noch angewandte Rassentrennung, auch im Bus, pochte. Damit löste die mutige Frau einen Busboykott aus, der als Startpunkt der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung gilt. Ihr Haus im weiter nördlich gelegenen Detroit bezog sie wegen anhaltender Morddrohungen in ihrem Heimatstaat. In diesem Haus lebte sie bis zu ihrem Tod 2009. Nun ist das baufällige Haus an den in Berlin ansässigen amerikanischen Künstler Ryan Mendoza verkauft worden, der es in seine Einzelteile zerlegt nach Deutschland geholt hat. Er möchte es im Wedding wieder aufbauen und der Öffentlichkeit zugänglich machen, berichtet die Berliner Zeitung. Es sei denn, alles kommt anders und der amerikanische Staat besinnt sich seiner Geschichte, holt das Haus wieder über den Atlantik und baut es im Garten des Weißen Hauses wieder auf.
Bleibt nur die Frage: wo um alles in der Welt könnte das Haus im Wedding stehen?