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“stocubo”: So flexibel wie Weddinger eben sind

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Wer auf der Suche nach dem selten gewordenem Alt-Berliner Flair ist, der wird in der Gottschedstraße 4 garantiert nicht enttäuscht. Das Gelände des ehemaligen Druckmaschinenherstellers Rotaprint präsentiert sich mit der besonderen Kulisse eines Stücks hauptstädtischer Industriegeschichte. Vieles scheint provisorisch, einiges unfertig, wieder anderes wirkt irgendwie wie selbstgebaut. Und genau das macht das Gelände so sympathisch.  Der Gebäudekomplex mit Denkmalstatus beherbergt neben Künstlern und Kreativen vor allem traditionelle Handwerksunternehmen wie beispielsweise den kleinen Möbelbetrieb „stocubo“ mit 15 Mitarbeitern.

Einfach ein Weddinger Produkt

Stefan Oberhoferr_stocubo

Stefan Oberhofer (C) stocubo

Der Markenname stocubo verbindet die Initialen des Firmengründers und Geschäftsführers Stefan Oberhofer und seine Cubes. “Das Gelände von ExRotaprint hat mir von Anfang an sehr gut gefallen”, sagt der Endvierziger, der ganz bewusst an diesem Standort produziert. “Es hat einen interessanten Charakter mit einer spannenden kulturellen und sozialen Mischung. Manchmal hat man fast das Gefühl, man arbeitet auf einen Uni-Campus.”

Die Ausgangsidee für Stefan Oberhofer Idee ist ganz einfach: „Ein Regal braucht man immer“. Ein Regal, das flexibel ist, das sich jederzeit anpasst, das immer wieder neu auf- oder umgebaut werden kann. Originell und anpassungsfähig – Eigenschaften, die vielleicht typisch für ein Weddinger Produkt sind.

Als Stefan Oberhofer vor fünfzehn Jahren nach Berlin kam, hatte er erstmals die Idee zu diesem modularen Regalsystem. Der gelernte Schreiner mit viel Erfahrung im Möbelbau entwickelte ein System, das jedem die größtmögliche Freiheit gibt, sich nach seinen individuellen Vorstellungen ein Möbelstück selbst zu gestalten. Einfach, flexibel, modular.

Modular deshalb, weil das Regalsystem aus einzelnen Elementen in verschiedenen Formaten besteht, den so genannten Cubes. Das Grundmodul „1:1“ ist ein quadratischer Würfel, der ab 44 Euro wahlweise naturfarben oder mit weißer Beschichtung erhältlich ist. Zusammen mit einer Grundplatte wird daraus beispielsweise bereits ein kleiner Nachttisch. So ein Cube ist also schon mal ein guter Anfang, den man guten Gewissens kaufen kann. Dass das Material aus nachwachsender Forstwirtschaft stammt und der Versand klimaneutral erfolgt, bestärkt das gute Gewissen zusätzlich.

(C) stocubo

(C) stocubo

Bei stocubo gibt es aber nicht Cubes, es gibt unzählige Möglichkeiten. Ob Sideboard, Wandregal, Ladengestaltung oder Büroeinrichtung: Mit den Cubes geht alles. Die Würfelmodule haben eine klare Formensprache und können deshalb nahezu beliebig gestapelt oder an der Wand befestigt werden. Sie lassen sich durch farbige Türen oder Schubkästen ergänzen und sind am Ende immer das, was man daraus macht. Der Fantasie sind so gut wie keine Grenzen gesetzt.

Wer selbst keine Idee hat, kann sich auf der Website von ausgewählten Regalbeispielen der über sechstausend Kunden inspirieren lassen. Die Weddinger haben natürlich den Vorteil, dass sie sich  persönlich ein Bild vom Regal machen können – ein Besuch in der Gottschedstraße genügt. Wenn Stefan Oberhofer die Zeit dafür hat, gewährt er auch gerne einen Blick hinter die Kulissen und erzählt, wie das Möbelprojekt stocubo seinen Anfang nahm.

Stefan Oberhofer ist davon überzeugt, dass das Besondere am Wedding ist, mitten in der Stadt und nicht in einem anonymen Gewerbegebiet arbeiten und planen zu können: “Für uns ist der Standort ein Versuchslabor: Wir zeigen, dass ein gutes Produkt nachhaltig und zu guten Bedingungen in Berlin produziert werden kann.”

Wenn er gerade nicht in seiner Werkstatt ist, zieht es Oberhofer übrigens in die Weddinger Gerichtshöfe. Dort folgt er in seinem Atelier seiner Leidenschaft als Künstler. Auch hierbei setzt er sich intensiv mit Holz auseinander. Aktuell arbeitet er mit Holzresten aus der Produktion an skulpturalen Wandarbeiten. Zur Langen Nacht der Gerichtshöfe öffnet Oberhofer sein Atelier mit einer Ausstellung. Kunstinteressierte sind herzlich eingeladen, sich seine aktuellen Arbeiten zu betrachten.

Gottschedstr. 4
13357 Berlin

Tel. 030 21913196

facebook.de/stocubo

Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr

Text: Antje Jochmann

 

 



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