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Wahlplakate im Wedding. Gewollt – Aber auch gekonnt?

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Müllerstraße
Am 22. September ist Bundestagswahl. Seit dem 4. August gaffen uns die Spitzenkandidaten für den Wahlkreis Mitte von den Laternenmasten an. Plakate wollen unsere Aufmerksamkeit erregen, unsere Stimmen erkämpfen, unseren Appetit auf das Wahlprogramm anregen. Geht die Rechnung auf oder haben wir jetzt schon genug? Auf alle Fälle ist zu erkennen: Viel Budget für die Parteiinszenierung hilft nicht immer viel (zum Vergleich: SPD 23 Millionen, Piraten 1 Million).

Und hier sind sie, unsere Spitzenkandidaten:

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HöglLengsfeld
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Wagenknecht
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Mutlu

Frau Högl hat ihren Lippenstift auf das SPD- Farbklima abgestimmt und zeigt als einzige Zähne, Herr Lengsfeld gibt sich der CDU entsprechend traditionell und schaut brav in die Kamera, legerer dagegen Herr Mutlu von den Grünen und Frau Wagenknecht von den Linken gibt sich kompetent. Die Piraten (Therese Lehnen) und die FDP (Hartmut Bade) haben leider kein Bild für uns.

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CDU

Heile Model(l)welt bei der CDU mit zufriedenen und irre glücklichen Menschen, hellhäutig und heterosexuell werden sie von den Christdemokraten präsentiert. Die Slogans:  Solide Finanzen, ein stabiler Euro, gute Arbeit und Familien sind wichtig. Und nu? Inhaltsleere Phrasen. Das freundliche Orange schafft Assoziationen zu den Piraten. Wie gut, dass zumindest das richtige Logo drauf ist.

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SPD 1
Deutschland, ein Jammertal bei der SPD: zu wenig Kitaplätze, steigende Mieten, kein Mindestlohn. Szenen aus dem echten Leben mit unglücklichen Menschen. Ehe wir ganz depressiv werden, versucht uns die Partei mit Ironie zu erheitern.

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SPD 2

Warum in aller Welt kramt Frau Merkel auf dem Plakat ihrer Konkurrenten in ihrer Handtasche rum? Das macht doch jede Frau! Schlechter kann man wohl nicht auf die NSA-Affäre anspielen, schade ums Geld. Das wäre besser investiert in mehr Plakate mit dem im Wedding wohnhaften Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück. Doch die Farbwahl ist gelungen: weniger aggressiv als nur rot und dynamisch. Für  Wiedererkennung sorgt auch der einheitliche und motivierende Slogan „Das WIR entscheidet“.

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Grüne Kuh
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Grüne Mudda

Die Plakate der Grünen sprechen uns Wähler direkt mit einer Frage an: „Und Du?“. Und auch die fröhlich-bunte Gestaltung ist ansprechend mit großer Wiedererkennung. Die schmissigen Slogans sind hingegen weniger gelungen. Ja, ich ESSE auch, was der Bauer nicht kennt. Besonders weil ich im Wedding lebe. Und nein, ich möchte kein Chef werden! Würde die Werbeagentur der Grünen „Deine-Mudda-Witze“ wirklich kennen und nicht nur zitieren, wüsste sie, dass Mudda meist fett, hässlich und dumm ist.

Die Plakate der Linken sind voll mit Sprüchen, die viel versprechen: 1050 Euro Mindestrente, 10 Euro Mindestlohn, bezahlbare Miete und Energie. Zu Zeiten der Wirtschaftskrise schwer vorstellbar. Bilder waren aus. Wow ist anders. Die Wiedererkennung aber groß. Und die wird noch größer, wenn auch die Plakate hängen, die sich noch vor dem Parteibüro in der Malplaquetstraße stapeln. Einige Meter weiter sieht das Büro der Grünen dagegen lustig bunt nach Kindergarten aus:

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piratenplakat-hund
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Piraten Vater Vater Kind
Die Piraten setzen wieder auf originelle Plakate mit ausdrucksstarken bunten Bildern. Wer davon angesprochen wird, findet auch direkt zum Thema kurze Auszüge aus dem Wahlprogramm. Doch ob das reicht, um den Erfolg von 2011 zu wiederholen?

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FDP Mitte
Dominanz der Signalfarben gelb und blau, das muss ein FDP Plakat sein. Große Wiedererkennung, lesbare Aussagen, keine Originalität. “Die Mitte entlasten”: Wer genau ist die Mitte? Wovon entlasten? Wie entlasten? Es wäre schön, wenn der Wedding als ein Ortsteil in Mitte  von seinen Spielcasinos entlastet werden würde!

Vollständigkeitshalber sei noch erwähnt, dass es natürlich auch Plakate der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschland (MLPD) im roten Wedding gibt. Dafür fehlen aber NPD-Plakate, und das ist auch gut so.

So unterschiedlich alle Plakate sind, teilen sie das gleiche Schicksal: Spätestens eine Woche nach der Wahl landen alle im Altpapier. Sonst droht den Parteien eine Ordnungsstrafe.

Bilderquellen:

http://www.cdu.de/

http://www.spd.de/

http://www.gruene.de/startseite.html

http://www.die-linke.de/dielinke/aktuell/

http://www.piratenpartei.de/

http://www.fdp.de/


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