Bereits am 3. September 2015 hat der Jugendhilfeausschuss entschieden: Es geht weiter für den so genannten Minitierpark auf der Luxemburger Straße und zwar mit einem neuen Träger. Als Sieger nebst drei weiteren Bewerbern ging der Verein “Kunterbunter Bauernhof Wedding” hervor. Das wird besonders die zwei jüngsten Zugänge der Kinderfarm erfreuen. Erst im Juni bezogen die beiden Ferkel Peggy und Mini ihr neues Quartier im Sprengelkiez. Ist mit der Entscheidung des Jugendhilfeausschusses der Betrieb der Kinderfarm aber wirklich gesichert? Oder müssen sich nicht nur die beiden Ferkel Sorgen um die Zukunft machen?
Die Mitglieder des Jugendausschusses haben mit ihren Stimmen deutlich gemacht, dass sie auf fachliche wie pädagogische Kontinuität setzen wollen, denn: Die Gründer des Vereins “Kunterbunter Bauernhof Wedding” sind Sonja Zerk und Markus Stieg, zwei ehemalige Mitarbeiter der Weddinger Kinderfarm e.V.
Das Angebot soll also genauso weitergehen, wie bisher. Das ist die gute Nachricht. Immerhin handelt sich bei der Kinderfarm um eine echte Institution im Bezirk, die bereits seit 1983 an ihrem jetzigem Standort Kinder und Tiere einander näher bringt. Die schlechte Nachricht ist jedoch: Das “Wie” ist noch immer nicht hinreichend geklärt.

Peggy und Mini
Die Gründer des neugewählten Trägervereins wurden im April 2015 von Kinderfarm-Projektkoordinator Siggi Kühbauer fristlos entlassen. Die beiden hatten zuvor gegenüber dem Bezirksamt mehrfaches Fehlverhalten ihres Vorgesetzten angezeigt. Es erscheint für den Außenstehenden also reichlich unwahrscheinlich, dass sich Siggi Kühbauer und der Verein “Kunterbunter Bauernhof Wedding” an einen gemeinsamen Tisch setzen werden, um eine etwaige Übergabe zu verhandeln.
Darüber hinaus gehören die Tiere, die auf dem Gelände beherbergt werden, noch immer der Weddinger Kinderfarm. Wohin sollen also die Tiere, wenn ein neuer Träger den Betrieb aufnimmt und es zum Ernstfall kommt? Und dann wäre ebenso wenig geklärt, ob Teile der Farm schlussendlich doch abgerissen werden müssen oder nicht?
Inmitten vieler Fragen, ist nur eines klar: Es herrscht weiterhin Stillstand.
Es scheint also ganz so, als ob der Wunsch des Jugendhilfeausschusses wahr würde. Alles geht weiter wie bisher.
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