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Im Sturm erobert

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Sturmschaden Seestr (C) Stefanie Gabrisch

Foto: Stefanie Gabrisch

Am Morgen des 31. März war das Wetter zunächst einmal einfach nur ärgerlich. Die Unwetterzentrale hatte zwar bereits das Sturmtief Niklas angekündigt, doch der einsetzende Schneeregen mit Graupelschauern zog einfach nur viele hämische Kommentare an – wo bleibt der Frühling? Doch dann kam er tatsächlich, der angekündigte Sturm! Die Berliner Feuerwehr hatte den Ausnahmezustand ausgerufen und musste 1 127 Mal ausrücken, vier Personen wurden verletzt.

Ausgerechnet auf der Hauptverkehrsachse Seestraße im Wedding fiel auf Höhe Turiner Straße ein Baum um und verletzte einen Fußgänger leicht. Befürchtungen, dass sich in dem Auto, das der Baum unter sich begrub, jemand befunden habe, waren glücklicherweise unbegründet.

Ein stürmischer Nachmittag und Abend sorgte für zahllose abgebrochene Äste, heruntergefallene Blumenkästen und menschenleere Straßen. Es wird sicher noch ein paar Tage dauern, bis alle Schäden beseitigt sind. Für uns vom Weddingweiser hatte der Orkan auch sein Gutes: unsere Facebookseite hat innerhalb von 24 Stunden das Herz von fast hundert neuen Fans im Sturm erobert…

 



Die Kolumne: Der große Mann handelt

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Was das Tempelhofer Feld mit dem Wedding zu tun hat…

Aus und vorbei? Die umkommerzielle Nutzung in der Wiesenburg

Aus und vorbei? Die umkommerzielle Nutzung in der Wiesenburg

Können Sie sich noch an den Volksentscheid zum Tempelhofer Feld erinnern? Und daran, wie Sie reagiert haben, als klar wurde, dass der Senat neese war? Und dass der damalige Senator für Stadtentwicklung trotz herber Niederlage irgendwie ziemlich entspannt wirkte? Sie können sich erinnern? Gut so! Denn inzwischen ist der schmale Herr Müller ein Großer, nämlich unser Regierender Bürgermeister. Und jetzt hat er das Sagen! Und handelt.

Jetzt wird nämlich trotzdem gebaut. Und zwar auf jeder verfügbaren Fläche und sei es gegen den Willen der Bürger. Wie zuletzt in Sachen Mauerpark geschehen. Neuester Trick: Ehe sich ein Bürgerbegehren so richtig auswächst, zieht der Senat das Planverfahren an sich. Dann ist nämlich die Kuh vom Eis. Sprich: Der Bürger hat nichts mehr zu melden. Es sei denn, das Volk würde sich noch einmal zu einem Begehren aufraffen. Aber dafür sind Mauerpark oder Buckower Felder offensichtlich nicht symbolträchtig genug. Und das Volk ob der Energieleistung in Sachen Tempelhofer Feld wohl auch noch ein wenig erschöpft. So kommt es, dass der Senat jede noch so kleine Brache in Beschlag nimmt, auf der unter dem Vorwand, sozialen Wohnungsbau fördern zu wollen (und zu müssen), plötzlich Verdrängung stattfindet. Beispiel Wiesenburg.

brunnenstraße kaisers andreinschnellNoch etwas: Wenn stimmt, was der Bürgerverein Gleimviertel herausfand, dann stehen auch im Brunnenviertel mächtige Veränderungen an. Dort hätten viele Mieter von Sozialwohnungen erhebliche „Mieterhöhungsverlangen“ zum 1. April zugestellt bekommen. Möglicher Hintergrund: Die Degewo wolle zum 2. April für diese Sozialwohnungen die beim Land aufgenommenen Förderdarlehen freiwillig und vorzeitig ablösen. Was zur Folge hätte, dass diese Wohnhäuser aus dem Mietenkonzept des Senats herausfallen, mit dem Sozialmieten bei maximal 5,70 Euro gekappt werden. Auch wenn sich der Aufschrei des Bürgervereins, der seine Heimat in Prenzlauer Berg hat, als überzogen entpuppt – die Stoßrichtung des Senats ist klar: Gebaut wird, wo immer es möglich scheint. Auch wenn dadurch gewachsene Stadtmilieus gefährdet werden. Schutz hin oder her. Schlechtes Gewissen wegen Ihrer Stimme pro freies Tempelhofer Feld? Müssen Sie nicht haben! Diese Art Stadtentwicklung war nicht zu verhindern. Nur zu verzögern.

Autor: Ulf Teichert

Die Kolumne erscheint ebenfalls im Berliner Abendblatt, Ausgabe Wedding. 

 


Schwarz-weiße Ostertage im CITY KINO WEDDING

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Von jetzt an kein zurück

Von jetzt an kein zurück

In VON JETZT AN KEIN ZURÜCK wollen Ruby und Martin, zwei Teenager im peifigen Deutschland der 60er, aufbrechen und landen aber doch in der Erziehungsanstalt. Am Donnerstag, 4. April um 19 Uhr ist der Regisseur Christian Frosch zu Gast im CITY KINO WEDDING! Der Oscargewinner IDA aus Polen porträtiert die junge Novizin Anna, die auf ihre letzte verbleibende Verwandte trifft und mit ihr durch das Polen der 60er Jahre zieht. Beide Filme arbeiten auf spannende Weise mit dem Stilmittel schwarz-weiss.

Fassbinders ANGST ESSEN SEELE AUF, sowie der Film 100% DAKAR aus dem Senegal sind ebenfalls im Programm.

Do. 02.04., 19 Uhr (mit Gast!) & 21.45 Uhr + Fr, 03.04., 20.45 Uhr + Sa 04.04.. 18.45 Uhr + So. 05.04., 16 Uhr + Mo. 06.04., 16 Uhr
Von jetzt an kein zurück
Do 02.04. Regisseur Christian Frosch zu Gast!
von-jetzt-an-kein-zurueck-11Deutsche Provinz, 1968. Für die Träume von Ruby und Martin ist die Welt zu klein. Sie sind jung, sie wollen zusammen sein, sich nicht an falschen Idealen orientieren, und sie sehen nur einen Ausweg: abhauen, nach Berlin. Der Plan misslingt und der Preis, den Ruby und Martin dafür zahlen, ist hoch: Schulverweis und elterliche Gewalt. Ruby landet im geschlossenen katholischen Heim bei den Barmherzigen Schwestern, Martin wird von den Erziehern der Bewahranstalt Freistatt zur Arbeit ins Moor geschickt. Erst Jahre später treffen sie sich wieder. Sind sie bereit, den Kampf für ihre Liebe wieder aufzunehmen? In schwarz-weiß und mit experimentellen Bildformat-Wechseln fängt Christian Frosch eindringlich die Atmosphäre im damaligen Deutschland ein.
Deutschland/Österreich 2014, R: Christian Frosch, D: Anton Spieker, Viktoria Schulz, Ben Becker u.a., L: 108 min. FSK: ab 16
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=gbCHs-E-Aq8

Fr. 03.04., 19 Uhr (poln. OmU)
Sa. 04.04., 17 Uhr + So. 05.04. 14 Uhr
Ida
Oscar für den besten fremdsprachigen Film!
ida_2Polen 1962. Die 18-jährige Novizin Anna bereitet sich auf ihr Gelübde vor. Doch bevor sie dieses ablegen darf, stellt die Äbtissin die als Waise aufgewachsene Anna vor eine überraschende Aufgabe: Sie soll ihre letzte verbleibende Verwandte treffen. Das Aufeinandertreffen des behütet aufgewachsenen, religiösen Mädchens und der mondänen wie parteitreuen Richterin wird das Leben beider Frauen verändern. In eindrücklichen Schwarz-Weiß-Bildern, still und intensiv, erzählt der preisgekrönte Regisseur Pawel Pawlikowski von zwei Frauen, denen das Vergessen nicht gelingt. Seine poetische wie klare filmische Annäherung an die bis heute mit Schweigen belegte Gemengelage aus Antisemitismus, Katholizismus und Kommunismus stellt eine zu Recht ausgezeichneten Perle europäischen Filmschaffens dar.
Polen/Dänemark/UK/Frankreich, R: Pawel Pawlikowski, D: Agata Kulesza, Agata Trzebuchowska u.a., L: 82 min., FSK: ab 0
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=oXhCaVqB0x0

Sa 04.04., 20.45 Uhr
Angst essen Seele auf (1974)
angst plakatDie verwitwete Putzfrau Emmi führt ein tristes Leben – bis sie den wesentlich jüngeren Gastarbeiter Ali kennen und lieben lernt. Aus ihrer Umgebung schlägt dem Paar unverhohlene Ablehnung entgegen. Doch erst als der äußere Druck nachlässt und Ali die Beziehung zu seiner früheren Geliebten Barbara auffrischt, gerät die Ehe in eine Krise.
Rainer Werner Fassbinders erdrückendes Melodram zeigt mit nüchterner Brillanz, eine Liebe, die gegen die ungeschriebenen Konventionen der Gesellschaft verstößt und damit nur schwer in ihr überleben kann. Ausgezeichnet mit dem FIPRESCI-Preis in Cannes 1974 und dem Deutschen Filmpreis in Gold für Brigitte Miras darstellerische Leistung!
Deutschland 1974, R: Rainer Werner Fassbinder, D: Brigitte Mira, El Hedi ben Salem u.a., L: 93 min., FSK: ab 12
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=UwrSJk9UGug
Hinweis zum Vormerken: Am Fr 1.5. 20.45 Uhr und Sa 2.5. 19 Uhr zeigen wir die Dokumentation FASSBINDER!

Mo 06.04., 19 Uhr
CFB und AfrikAvenir präsentieren: 100% Dakar – MORE THAN ART – zu Gast: SISTER FA!
Zum Auftakt der nun monatlich stattfindenden Filmreihe ‚African Perspectives’ zeigen wir mit 100% DAKAR – MORE THAN ART ein Portrait über die vitale Kulturszene der Hauptstadt des Senegal. Der Film begleitet uns durch eine kreative Metropole voller Energie und stellt die Leidenschaft junger Kulturschaffender als „cultural warriors“ ihrer Generation in den Fokus. Denn entgegen aller ökonomischen und politischen Schwierigkeiten kämpfen sie für Kreativität, Leidenschaft & soziales Bewusstsein.
Eine Veranstaltung von AfricAvenir International e.V. in Zusammenarbeit mit dem Centre Français de Berlin!
Österreich/Senegal 2014, R: Sandra Krampelhuber, Dokumentarfilm, L: 62 min., FSK: ab 0

AUSBLICK:

Fr, 17.4., 21 Uhr
Als wir träumten – zu Gast: Hauptdarsteller MERLIN ROSE!
als-wir-traeumten_stills_05_6931.b66240cb“Als wir träumten war der Stadtrand von Leipzig die Welt. Die DDR war weg und wir waren noch da.
Alles kam anders. Aber es war unsere schönste Zeit.”
Dani, Mark, Rico, Pitbull und Paul leben im Rausch einer besonderen Zeit. Jahre, in denen Gesellschaften und Systeme aufeinander prallen und alles, wirklich alles möglich scheint. Die Jungs sind dreizehn, als die Geschichte in der DDR beginnt, siebzehn, als sie im neuen Deutschland endet. Kraftvoll, wild und zärtlich verfilmt Regisseur Andreas Dresen den Erfolgsroman von Clemens Meyer. ALS WIR TRÄUMTEN war offizieller Wettbewerbsbeitrag der 65. Internationalen Filmfestspiele Berlin 2015!
Deutschland 2015, R: Andreas Dresen, D: Merlin Rose, Joel Basmann, Julius Nitschkoff u.a. L: 117 min., FSK: ab 12
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=FIkp_vq-gOg

Do 30.4., 17:30 Uhr Love Steaks, 19:15 Uhr Kaptn Oskar, im Anschluss: Gespräch mit den Regisseuren Tom und Jokob Lass
ab ca. 22 Uhr MUSIK IN DEN MAI mit Justine Electra und Visuals
Love Steaks
Clemens ist schüchtern, höflich und gerade mit seiner Ausbildung zum Masseur fertig. Bei seinem ersten Job im Spa eines Luxushotels an der Ostsee prallt er im Fahrstuhl auf die schlagfertige Lara, die ihn zunächst überhaupt nicht riechen kann. Ihren harten Alltag als Azubine in der Hotelküche gestaltet sie nach eigenen Regeln. Sie massiert Steaks und will Spaß. Er massiert Speckröllchen und liebt Ruhe. Bei ihren verrückten Aktionen macht er nicht mit. Doch dann knallt’s heftig zwischen diesem ungleichen Paar, sie verlieben sich mit Haut und Haaren, hemmungslos, wild entschlossen, einen Platz im Leben des anderen zu finden. Auch wenn das heißt, den Gegensatz bis auf’s Blut zu reizen, um ihn weich zu kneten – bis die Sache aus dem Ruder zu laufen droht und beide eine Entscheidung treffen müssen…
Deutschland 2014, R: Jakob Lass, D: Lana Cooper, Franz Rogowski u.a., L: 89 min., FSK: ab 12
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=_tOiEuKSrsM

Kaptn Oskar
Die turbulente Beziehung von Oskar und Alex endet in einem großen Feuer, das Alex in Oskars Wohnung legt. Mit der nächsten Frau soll alles anders werden, denkt sich Oskar und schließt mit der lebenslustigen Masha ein Abkommen: zusammen schlafen, aber nicht miteinander. Die beiden lassen sich durch Berlin und ihr Leben treiben, mal spielerisch, mal besessen. Denn auch Masha hat ihre Abgründe. Bei dem Versuch, eine „normale“ Beziehung aufzubauen, geraten die beiden immer wieder an ihre Grenzen.
“Es fallen einem im deutschen Kino auf Anhieb nicht viele Liebesszenen ein, die es mit diesem kleinen Juwel aufnehmen können!” (3sat)
Deutschland 2013, R: Tom Lass, D: Amelie Kiefer, Tom Lass, Martina Schöne-Radunski u.a., L: 78 min., FSK: ab 12
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=0RvYHUkPb28
Gespräch mit dem Regisseur Tom Lass (KAPTN OSKAR) und Jakob Lass (LOVE STEAKS) im Anschluss!

MUSIK IN DEN MAI: Justine Electra mit Visuals von VJ Cylixe
Die Songwriterin, Sängerin und Multiinstrumentalistin Justine Electra – übrigens ist Electra einer ihrer wirklichen Vornamen – ist in Melbourne (Australien) geboren und aufgewachsen.
Beeinflusst von der riesigen Plattensammlung ihrer Eltern, schreibt sie schon als Jugendliche erste eigene Stücke. Ihr musikalisches Talent schult sie mit einem Gesangs- und Kompositionsstudium, bevor sie 1998 nach Berlin zieht.
Schnell findet sie Anschluss an die Musik-, Party- und
Kunstszene der Stadt und macht sich einen Namen als DJ. Im eigenen 4-Spur-Wohnzimmerstudio feilt sie weiter an ihren Songs, nimmt Kassetten auf, die sie bei Live-Auftritten verkauft.
Es folgen Gastauftritte und Kollaborationen mit Künstlern wie Static, Tarwater, Sonarkollektiv, SchneiderTM und Jens Friebe.
2006 erscheint ihr hochgelobtes Debütalbum SOFT ROCK beim Berliner Label City Slang.
Nach einigen EPs und Singles legt sie nun ihr neues Album GREEN DISCO vor.
Justine Electra hat den Sountrack zu KAPTN OSKAR beigesteuert!
http://www.neunvoltrecords.com
https://www.facebook.com/pages/Justine-Electra-Official/163425827033966?fref=ts
http://justineelectra.blogspot.de/
*Eintritt zum Konzert: 8 Euro*

*Kinoeintritt immer kinogängerfreundliche 6 Euro*


Wie das heutige Brunnenviertel besiedelt wurde

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pankemühle

Früher ein ungezügeltes Flüsslein, heute gebändigt: die Panke

Anfang des 18. Jahrhunderts floss die Panke noch weit außerhalb Berlins und mündete auf Höhe des heutigen Bahnhofs Friedrichstraße in die Spree. Östlich des Flusses war der Boden fruchtbar und wurde für den Ackerbau genutzt, westlich von ihm war der Boden sandig und unfruchtbar. Die Fichtenwälder, die sich bis zur Jungfernheide hinzogen und nur durch Sümpfe und Fenne unterbrochen waren, fielen im Laufe der folgenden Jahrzehnte dem Holzhunger der wachsenden Großstadt zum Opfer: als Brennholz, Bauholz, und für den Bau einer Zollmauer aus Holzpalisaden (ab 1730 – von den 17 Toren dieser Zollmauer ist nur noch das Brandenburger Tor erhalten). Mitte des 18. Jahrhunderts befahl der preußische König, Friedrich der Große, die Besiedlung des Gebiets. Die damalige Stadtgrenze zog sich vom Oranienburger Tor über das Hamburger Tor zum Rosenthaler Tor, entlang der heutigen Torstraße.

Gruselige Richtstätte: der Galgen am Gartenplatz

Kirche St. Sebastian

Kirche St. Sebastian

Im Jahr 1749 ließ der König „Gericht, Galgen und Rabenstein“ von der heutigen Bergstraße (in etwa die Gegend rund um das Stadtbad Mitte ) zum Gartenplatz verlegen. Dort, wo heute die Kirche Sankt Sebastian steht, war bis 1837 die „Scharfrichterei“, der Richtplatz der Hauptstadt: Ein etwa zwei Meter hoher quadratischer Steinbau, auf dem ein dreifüßiger Galgen stand. Im Volksmund wurde er „Schindberg“ oder „Teufels Lustgarten“ genannt. Der Name der “Gerichtstraße“, die in der Nähe endet, bezieht sich ebenfalls auf diesen Ort. Es war jedesmal ein großes Spektakel mit Zehntausenden von Zuschauern und Imbissbuden. Der Geist einer hingerichteten Frau sollte angeblich immer noch in der Kirche spuken, die man über dieser Richtstätte gebaut hat. Zehn Tage ließ man damals ihren Leichnam von Schaulustigen begaffen. Anfangs war die Richtstätte am Ort des heutigen Roten Rathauses in Mitte, später kam noch der Rabenstein hinzu, er lag in östlicher Richtung vor der Stadt. Heute ist dort der Strausberger Platz in Friedrichshain; Hans Kohlhase, Vorbild für Kleists Michael Kohlhaas, wurde dort gerädert.

So wurde Platz geschaffen für die ersten Kolonisten, die sich im Berliner Norden vor den Stadttoren ansiedelten. Die Panke blieb zunächst der Grenzfluss zwischen Berlin und dem „platten Land“, dem Landkreis Barnim. Eine Straße, entlang der heutigen Bad- und Brunnenstraße, führte von Berlin zum neu eröffneten Gesundbrunnen, zwischenzeitlich auch Friedrichs Gesundbrunnen oder Luisenbad genannt. Die Heilquelle war seit 1748 bekannt (heute liegt sie hinter dem Gebäude Badstraße 39), Kureinrichtungen und Gartenanlagen entstanden. Ab 1752 wurden einfache Häuser entlang der Acker- und der Bergstraße, später entlang der Ufer- und der Wiesenstraße sowie am Ufer der Panke gebaut. Die Kolonisten waren arm, viele arbeiteten als Handwerker in der Stadt: Maurer, Zimmerleute, Garn- und Kattunweber, Blattbinder, Ziegelstreicher und Büchsenmacher. Ein Beispiel für die Bauweise der damaligen Zeit ist das Haus in der Koloniestraße 57, das 1784 erbaut wurde, heute das älteste Gebäude im ehemaligen Bezirk Wedding.

Rasches Wachstum der Vorstadt

Mauerstreifen in der früheren Rosenthaler Vorstadt

Mauerstreifen in der früheren Oranienburger Vorstadt

Preußen warb Kolonisten in anderen Ländern an, so gab es entsprechende Agenturen in Hamburg oder Frankfurt/Main, aber auch in Österreich oder Polen. 1725 waren ein Viertel aller Preußen zugewanderte Kolonisten aus anderen Ländern, Preußens Bevölkerung erhöhte sich von 1,4 Millionen (1688) auf 2,2 Millionen (1740). Die Kolonisten waren vom Militärdienst befreit und hatten das Recht der freien Heirat (damals keine Selbstverständlichkeit), sie bekamen das Land, das Baumaterial, Vieh und Ackergerät umsonst. Auch Steuern mussten sie zunächst nicht zahlen. Im heutigen Brunnenviertel siedelten sich zunächst Bauhandwerker aus dem Vogtland im Erzgebirge an, die Siedlung erhielt den Namen „Neu-Voigtland“. Dazu kamen Gärtner aus der Schweiz und aus Böhmen. Doch bald kamen auch andere arme Menschen in diese Gegend, um außerhalb der Stadtmauern Unterkunft zu finden: Tagelöhner und Bettler. Schon 1775 standen im entsprechenden amtlichen Verzeichnis neben 98 Grundstücksbesitzern bereits 220 Mieter, die in Nebengebäuden und Hinterhof für wenig Geld eine Wohnung fanden. 1803 lebten in 207 Häusern nun schon 3854 Menschen. In den folgenden Jahren hatten auch Diebesbanden hier ihren Schlupfwinkel, „Voigtland“ wurde im Volksmund und in der Literatur zum Synonym für Armut und Verbrechen in Berlin. Hier bildete sich das erste Proletariat der Stadt, hier wollte man nicht hin, hier strandete man. Im Jahre 1800 erfolgte die offizielle Umbenennung der Siedlung in „Rosenthaler Vorstadt“ und die Straßen bekamen ihren heutigen Namen. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden erste Industrieansiedlungen: Leimsiedereien, Leder- und Dachpappenfabriken. Die Grundstücke wurden bereits gemischt genutzt, d.h. Wohnungen im Vorderhaus und Werkstätten und kleinere Fabriken in den Hinterhöfen. 1832 hatte die gesamte Rosenthaler Vorstadt 9647 Einwohner.

Das heutige Brunnenviertel (ein Kunstname der letzten Jahre) gehörte halb zur Oranienburger Vorstadt (westlich der Brunnenstraße), halb zur Rosenthaler Vorstadt (östlich der Brunnenstraße). 1920 wurde der nördlich der Bernauer Straße gelegene Teil dem neugebildeten Bezirk Wedding zugeordnet und somit mit den Ortsteilen Wedding und Gesundbrunnen vereinigt, die erst seit 1861 zu Berlin gehört hatten. Durch den Mauerbau und die Kahlschlagsanierung im Weddinger Teil der Vorstadt hat das Gebiet sein Gesicht völlig verändert.

Autor: Matthias Eberling, kiezschreiber.blogspot.de

 


Bereit für den schärfsten Imbiss der Stadt?

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Ist das der schäftste Imbiss der Stadt? Scharfe Sauce gibt es hier jedenfalls in zehn verschiedenen Schärfegraden.  Man muss sie aber nicht probieren. Es gibt auch ganz normale Currywurst.

Ist das der schäftste Imbiss der Stadt? Scharfe Sauce gibt es hier jedenfalls in zehn verschiedenen Schärfegraden. Man muss sie aber nicht probieren. Es gibt auch ganz normale Currywurst.

Der Imbiss in der Osloer Straße/Ecke Prinzenallee verkauft eine Currywurst, die selbst gestandenen Männern die Tränen in die Augen treibt. Beim Wettessen qualifizieren sie sich für den „schärfsten Club der Welt“. Ein Beitrag aus dem Kiezmagazin “Soldiner” über den schärfsten Imbiss der Stadt.

Es ist Weltfrauentag – und ich bin dort, wo Männer noch weinen dürfen. Diese Erlaubnis steht in großen Lettern auf dem Dach der Imbissbude in der Osloer Straße. Männertränen sind hier definitiv schon geflossen: Denn das „Curry & Chili“ verkauft die schärfste Currywurst Berlins. Die ist mit einer Sauce garniert, die auf der sogenannten Scoville-Skala den Wert 7 777.777 erreicht. (Zum Vergleich: Tabascosauce erreicht maximal 5.000, handelsübliches Pfefferspray gerade einmal zwei Millionen Scoville.) Wie die Einheit berechnet wird, erklärt mir Tarek Yasin, der heute am Grill steht. Die Zahl gibt an, wie viel Flüssigkeit nötig wäre, um einem bestimmten Gericht die Schärfe zu nehmen. Soll heißen: Wer einen Tropfen der härtesten Sauce zu sich nimmt, die „Curry & Chili“ im Angebot hat, braucht weit über sieben Millionen Tropfen Wasser, um den Geschmack zu neutralisieren.

Verzehr auf eigene Gefahr

Diese Zahlen sind so schwer fassbar, dass einige sie unterschätzen. Tarek kann viele Geschichten erzählen: von großen, bulligen LKW-Fahrern, die sich nach nur einem Bissen erst mal hinlegen mussten; von TV-Moderatoren, die ihre Sendung nicht zu Ende bringen konnten – aber auch von zierlichen Frauen, die den scharfen Snack ohne Probleme verdrückten. „Man sieht den Leuten nicht an, wie scharf sie essen können“, sagt der Grillmeister.

curry1Auf einem kleinen Treppchen wird die Auswahl an Saucen präsentiert, nummeriert von eins bis zehn. Darunter steht deutlich lesbar „Verzehr auf eigene Gefahr“. Diese Warnung in Kombination mit dem auffälligen Flammen-Design des Stands nimmt mir den Mut. Ich bestelle eine Wurst à la Nummer eins. Sie ist scharf – aber schaffbar. Während ich esse, lausche ich den Bestellungen der anderen Gäste. Einer möchte seine Wurst mit der Drei, ein anderer traut sich sogar an Sauce Nummer vier. Höheres bekomme ich nicht zu hören. „Ab fünf wird es richtig schwierig“, erzählt Tarek.

Der schärfste Club der Welt

Trotzdem haben es einige geschafft, in den „schärfsten Club der Welt“ aufgenommen zu werden. Sie haben in nur sechs Monaten eine Wurst mit jeder der zehn Saucen gegessen. Und jeder dieser Triumphe über die eigenen Geschmacksnerven wird auf der Wurstbude verewigt: Über 200 stolze Clubmitglieder strahlen von den Wänden – und sehen dabei erstaunlich fit aus. „Die meisten bitten uns, mit dem Fotografieren ein bisschen zu warten“, lacht Tarek. Was er über die Auswirkungen des Zehner-Wurst-„Genusses“ erzählt, macht Angst.

Als „Deutschlands schärfster Imbiss“ – der Pokal steht im Fenster – veranstaltet das „Curry & Chili“ auch Wett­essen. Ein Sanitäter ist dabei immer anwesend, denn im Endeffekt ist Schärfe kein Geschmack, sondern ein Schmerz. Und dagegen wehrt sich der Körper mit allen Mitteln. Warum sich die Leute das antun, frage ich. Tarek vermutet, es geht ihnen um die Herausforderung. Wie zum Beweis reicht er mir eine bunte Plastikgabel, auf deren Spitze ein kleines Tröpfchen rote Flüssigkeit hängt: Sauce Nummer vier. Die Eins habe ich ganz gut überstanden, also probiere ich tapfer. Nach nur wenigen Sekunden spüre ich das Kribbeln. Angenehm ist das nicht. Von der Fanta rät Tarek mir ab, die macht es nur schlimmer. „Am besten hilft etwas Fettiges oder ein Milchprodukt“, sagt er.

Seit zehn Jahren am Grill

curry3Während ich darauf warte, dass das Brennen in meinem Mund nachlässt, fällt mir etwas auf. An dem Stand kommt man schnell ins Gespräch. Ich bin nicht die Einzige, die genau hinhört, wenn jemand seine Bestellung abgibt. Eine junge Frau gönnt sich eine Portion Pommes mit Chili-Mayonnaise und gratuliert mir zu unserem gemeinsamen Ehrentag. Sofort sind wir uns einig, dass wir beide nie auf der „Wall of Fame“ der Scharfesser zu finden sein werden. Bevor sie aufs Rad steigt, zeigt sie mir noch, welche Schnäppchen sie heute am Mauerpark-Flohmarkt ergattert hat.

Die Frau ist nur eine von vielen Kunden, die an diesem Sonntag vorbeikommen. „Heutzutage muss man den Leuten etwas Besonderes bieten“, sagt Tarek. Den Imbiss hat er mit seinem besten und ältesten Freund Frank aufgebaut, der – wenig überraschend – gerne scharf isst. So war die Idee schnell geboren und die beiden gebürtigen Weddinger stehen nun schon seit fast zehn Jahren am Grill. Ihr Stand ist mittlerweile über Stadt- und Landesgrenzen hinweg bekannt. Gäste aus aller Welt haben hier schon die einzelnen Saucen-Stufen erklommen. Mir scheint, Schärfe verbindet. Trotzdem bin ich froh, als Tarek mir zur Schmerzlinderung ein Brötchen mit Mayonnaise reicht.

Der Text ist im Kiezmagazin “Soldiner” im März 2015 erschienen. Der Weddingweiser kooperiert mit dem Projekt und übernimmt ausgewählte Beiträge. Redaktionsblog: www.dersoldiner.wordpress.com 

Text und Fotos: Alexandra Resch


Die Kolumne: Ziegert fährt spazieren

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Den Immobilienmakler zieht‘s in den Wedding

ziegert_libeskind_strasse

Das Saphire entsteht in der Chausseestraße, Bild: Ziegert Immobilien

An der Grenze zum Wedding in der Chausseestraße entsteht eines der ambitioniert-teuersten Wohnprojekte der Hauptstadt: Sapphire. Entworfen hat es Stararchitekt Daniel Libeskind, vertrieben wird‘s von Nikolaus Ziegert, Berlins erfolgreichstem Immobilienmakler, der vor allem mit Eigentum im gehobenen und höchsten Segment zuletzt einen Jahresumsatz von 230 Millionen Euro erwirtschaftete.

Was das mit Wedding zu tun hat? Bislang nicht allzu viel. Noch nicht – muss hinzugefügt werden, denn Nikolaus Ziegert verriet unlängst der Berliner Zeitung in einem großen Interview, dass er gerade ein paar sehr erkenntnisreiche Ausfahrten erlebt hat.

„Ich bin in den letzten Wochen viel durch den Wedding gefahren und habe spannende Stellen gesehen.“ Auf die Frage, was ihn denn an Wedding reize, antwortete Nikolaus Ziegert: „Ich möchte die Entwicklung, die, glaube ich, kommen wird, vorausfühlen.“ Und später nach neuen Gebieten gefragt, die attraktiv werden, sagte Ziegert in Sachen Wedding: „Es ist eigentlich erstaunlich, dass er noch nicht weiter ist.“

Der geneigte Leser darf sich nun aus dem Gesagten seinen eigenen Reim machen. Fest steht – nicht erst seit Ziegerts Gespräch mit der Berliner Zeitung, dass die beschaulichen Zeiten auch in Wedding so langsam ein Ende finden. Das sollte Maklern wie Nikolaus Ziegert nicht vorgeworfen werden. Es ist Sache der politisch Handelnden, wenn ihnen gewachsene und funktionierende soziale Milieus nichts mehr wert sind, weil sie sich vom Zuzug hunderttausender potenzieller Neuberliner in den kommenden Jahren getrieben fühlen. Weil sie keine Antwort darauf wissen, wie Neuem Raum gegeben werden kann, ohne nicht gleichzeitig die berühmte Berliner Mischung zu zerstören. Immobilien-Millionär Nikolaus Ziegert will sich auf einem Weddinger Kunstcampus eine kleine Gewerbeeinheit kaufen und diese aufstocken. „In dieser Atmosphäre möchte ich gerne wohnen“, schwärmt Ziegert. Bleibt für ihn zu hoffen, dass der Senat diesen Kunstcampus nicht all zu schnell für seine Wohnungsneubau-Pläne entdeckt. Ach ja: Für die Künstler gilt das natürlich auch

Autor: Ulf Teichert

Die Kolumne erscheint ebenfalls im Berliner Abendblatt, Ausgabe Wedding. 


Berlin Postkolonial e.V. lädt zum Stadtrundgang im Afrikanischen Viertel

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Berlin Postkolonial e.V.Der Verein Berlin Postkolonial e.V. führt seit einigen Jahren regelmäßig Stadtrundgänge im Afrikanischen Viertel durch, um anhand kolonialer Spuren im öffentlichen Raum (siehe Straßennamen) globale Geschichte auch vor Ort erfahrbar zu machen.

Vor allem aber geht es in der Vereinsarbeit darum, die Auswirkungen des deutschen Kolonialismus auf hiesige Denk- und Gesellschaftsstrukturen aufzuzeigen. Laut Verein präge er in Form von Kolonialrassismus bis zum heutigen Tag die Gegenwart deutscher Verhältnisse.

Nicht nur mit Stadtrundgängen, sondern auch mit öffentlichen Veranstaltungen sowie dem Projekt „Far, far away? Kolonialrassismus im Unterricht | Globales Geschichtslernen vor Ort“ stellt der Verein seit einigen Jahren ein umfassendes Bildungsangebot für Interessierte und Bildungsträger bereit.

Wer mehr über seinen Kiez vielleicht erfahren oder den Verein einfach mal kennenlernen möchte, dem bietet dieses Wochenende die geeignete Gelegenheit. Morgen bzw. am kommenden Samstag, 11. April ab 13:00h findet der erste postkoloniale Stadtrundgang des Jahres 2015 statt.

Thema: „Von Lüderitz zum Völkermord“

Der von Deutschland bis heute nicht anerkannte Genozid an den Herero und Nama jährt sich in diesem Jahr zum 111. Mal. Die Tour thematisiert den jahrzehntelangen namibischen Widerstand gegen Kolonialismus und Apartheid sowie den anhaltenden Kampf der Herero und Nama um Wiedergutmachung für Enteignung und Völkermord.

Der Herero Israel Kaunatjike, aufgewachsen in Namibia, lebt seit Jahrzehnten in Berlin. Er setzt sich für eine Entschuldigung Deutschlands und Wiedergutmachung gegenüber den Herero und Nama ein.

Treffpunkt: U Afrikanische Str, Nordwestausgang
Uhrzeit: 13.00h
Teilnahme: 8 Euro
Samstag, 11. April 2015, 13 Uhr
Kontakt: touren@berlin-postkolonial.de

Das Jahresprogramm des Vereins mit allen geplanten Veranstaltungen findet sich hier:
Berlin Postkolonial e.V. Jahresprogramm

Kontaktdaten:
Berlin Postkolonial e.V.
Projektbüro Kameruner Str. 1
13351 Berlin

http://www.berlin-postkolonial.de


Raus aus dem Wedding: Pankeweg über Buch nach Bernau

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- es ist keine Bildbeschreibung verfügbar -

S-Bahnhof Blankenburg

Wie es bis nach Blankenburg geht, haben wir bereits in einem anderen Ausflugstipp beschrieben. Ab der Bahnhofstraße nahe dem S-Bahnhof Blankenburg folgt der Weg unmittelbar der Panke. Die Nähe zur Autobahn A 114 ist hier kaum zu überhören. Nach wenigen hundert Metern geht es an einer ausgedehnten Kleingartenkolonie vorbei. Die zweite Fußgängerbrücke über die Autobahn muss benutzt werden, um dem Pankeweg zu folgen; die Auffahrt ist schwer zu finden – unbedingt ist auf die rot-weißen Schilder zu achten! Aber keine Bange: wer den Abzweig verpasst, kann gleich nach Unterquerung der Brücke nach links auf einen schmalen Trampelpfad ausweichen und so auf die Brücke gelangen. Direkt hinter der Brücke geht es nach rechts auf eine Wohngebietsstraße (Flaischlenstr.), nach wenigen Metern erfolgt erneut ein Abzweigen nach rechts, diesmal auf einen sandigen Pfad, der direkt an der Autobahn entlang führt. Diese zweigt bald ab, dafür kommt die Panke wieder ins Sichtfeld.

Plötzlich Natur: die Karower Teiche

Vogelbeobachtungsposten in den Karower Teichen

Vogelbeobachtung an den Karower Teichen

Der Pfad endet bald darauf und es geht weiter auf der Krontaler Straße, die vom Berliner Außenring (S-Bahn, Regionalbahn) überquert wird. Die Krontaler Straße biegt gleich wieder nach rechts ab und führt in den Ortsteil Karow, während der Pankeweg weiter über eine neue Brücke geht. Hier geht es auf einem neu angelegten Uferweg weiter, der nur einmal von der verkehrsreichen Pankgrafenstraße unterbrochen wird. Abseits des bebauten Gebiets von Karow erreichen wir nun das Naturschutzgebiet Karower Teiche. Die namensgebenden vier Teiche dienten einst dem Abbau von Torf bzw. als Fischteiche. Die Verrieselung der Berliner Abwässer auf den nahegelegenen Rieselfeldern führte allerdings dazu, dass der Lietzengraben, der das 127 ha große Naturschutzgebiet durchzieht, hochgradig belastetes Wasser mit sich führte. Als die Verrieselung 1985 endete, sank der Grundwasserspiegel stark ab. Die Teiche und ihre wichtige Funktion für den Naturschutz sind auf Schautafeln gut erklärt. Dafür muss man sich vom Pankeweg weg ins Teichgebiet hinein begeben. Am Rand der Teiche befinden sich drei Aussichtsplattformen, die eine Beobachtung der zahlreichen Vögel erlaubt. Die Karower Teiche und die für den Besucher unzugänglichen ausgedehnten Wiesen werden von Zugvögeln als Rastplatz und Aufzuchtsfläche genutzt. Mehr als 60 Vogelarten kann man hier antreffen.

- es ist keine Bildbeschreibung verfügbar -

Pankeweg bei Karow

Geht man am Pankeweg weiter, trifft man auf die Mündung des Lietzengrabens. Hinter dem Naturschutzgebiet erkennt man auf der anderen Seite der Panke die Großwohnsiedlung Karow-Nord.

Über die Felder nach Buch

Nach Unterquerung der Heidekrautbahn geht es bald über die Autobahn A 10. Hier hat man einen recht guten Überblick über die eiszeitlich geformte Barnim-Landschaft, die den Lauf der mittleren Panke prägt. Auch das erste Windrad auf Berliner Boden, das nördlich von Französisch Buchholz aufgestellt wurde, kann man linkerhand gut erkennen. Die Panke selbst hat sich ein wenig von uns entfernt.

An einer Bahnunterführung hat man die Wahl: entweder man bleibt auf der Teerstraße entlang der S-Bahn-Trasse – dann erreicht man nach etwa einem Kilometer den S-Bahnhof Buch mit einigen Einkehrmöglichkeiten. Oder es geht rechts unter der Bahn hindurch – dann folgt man der Pankeweg-Beschilderung auf einem etwas längeren Weg: wer diesen Weg nimmt, überquert auf einer Brücke die Panke und gelangt in ein tristes Neubaugebiet mit Plattenbauten. Der Pankower Ortsteil Buch, der hier beginnt, hat in den Jahren nach dem Mauerfall viele Einwohner verloren. Erst jetzt wird das Potenzial dieses einst weltweit bekannten Krankenhausstandorts wieder entdeckt und man beginnt, Buch als Gesundheits- und Wissenschaftsstandort zu entwickeln. Gleich nach Unterquerung der Stettiner Eisenbahntrasse kann man einen Plattenbau entdecken, der dem Technischen Hilfswerk als Übungsgebäude dient. Entsprechend katastrophal sieht das Gebäude dann auch aus…

Wenn man dem etwas verwinkelt geführten Pankeweg mit Hilfe der rot-weißen Schilder folgt, gelangt man bald in einen Park, der entlang der Panke angelegt wurde. Der Weg endet an der verkehrsreichen Wiltbergstraße, wo links und rechts der Panke ein kleines Einkaufszentrum gebaut wurde. Die bunten, niedrigen Gebäude passen sich in ihren Dimensionen gut an die bereits vorstädtische Lage Buchs an. Wer an der Wiltbergstraße links abzweigt, kommt umgehend an den schönen, aber etwas vernachlässigten Jugendstil-Bahnhof Buch.

 Vom verschwundenen Schloss

Schlosskirche Buch im Barockstil

Schlosskirche Buch

 

Unsere Tour beginnt an der Einfahrt zum Schlosspark Buch. Das Gutshaus, das von seinem Besitzer Geheimrat von Viereck im 18. Jahrhundert zu einem Landschloss umgebaut wurde, steht heute nicht mehr, weil es 1964 – wie schon einige Jahre zuvor die Orangerie – aus politischen Gründen abgerissen wurde. Die dazugehörige Barockkirche kann man hingegen noch heute auf einer Anhöhe östlich des Parks finden. Sie wurde bis 1736 an der Stelle der Dorfkirche errichtet und ist in ihrer Form in Berlin einzigartig. Der kreuzförmige Bau verfügt über unterschiedlich lange Seitenarme. Das Fundament des verloren gegangenen Turms ist achteckig. Um die Kirche herum befindet sich übrigens der Bucher Kirchhof mit sehr schönen Gräbern. Auf dem Plateau zwischen Kirche und Schlosspark lässt sich heute noch der Standort des Schlosses erahnen. Das angrenzende Gut ist auch als “Künstlerhof Buch” bekannt.

- es ist keine Bildbeschreibung verfügbar -

Im Schlosspark Buch

Der Schlosspark selbst wurde im 17. Jahrhundert vom damaligen Gutsbesitzer Pölnitz im holländischen Stil gestaltet – dies erklärt die zahlreichen Kanäle, in die sich die Panke verzweigt. Einer der Seitenarme entwickelt sich sogar zu einem träge dahinfließenden Teich, der zu den idyllischsten Plätzen dieses verträumten Parks gehört. Auch der alte Baumbestand lohnt eine nähere Betrachtung. Auf immerhin 14 Brücken kommt der Park außerdem noch – zweifellos ein Rekord an der Panke!

Über die Stadtgrenze nach Brandenburg

- es ist keine Bildbeschreibung verfügbar -

Bahnhof Röntgental

Am Ende des Parks wird der Pölnitzweg überquert, und ein neu angelegter Weg führt über Wiesen und Felder in Richtung Röntgental. Der Weg führt nun über die Felder und Wiesen, während die Panke hier durchs Schilf fließt. Ganz nebenbei passiert man hier die Landesgrenze zwischen Berlin und Brandenburg. Man stößt in Panketal nun auf die Bahnhofstraße, in die es erst links geht.

Möchte man sich den Ortsteil Röntgental anschauen, muss man sich auf der Bahnhofstraße geradeaus halten:

Röntgental ist eine gründerzeitliche Villenkolonie rund um den gleichnamigen Bahnhof aus dem Jahr 1912. Der Ort selbst ist am Ende des 19. Jahrhunderts entstanden und nach dem Physiker Wilhelm Conrad Roentgen benannt. In Röntgental befand sich das Zentrale Aufnahmelager für Umsiedler aus der BRD in die DDR. Das Bahnhofsgebäude und die Bahnhofstraße sind noch heute ein schönes Ensemble mit Jugendstilelementen.

Zepernick – altes Dorf im Tal der Panke

Die Kirche und die alte Schmiede von Zepernick

Zepernick

Zurück in die Bahnhofstraße – hier muss nun in die Triftstraße eingebogen werden, die wir etwa 800 Meter entlang müssen. In die Straße der Jugend biegen wir nach rechts ab und überqueren wieder die Panke. Kurz darauf geht es nach links über eine ausgedehnte Wiesenfläche mitten in Zepernick, dem größten Ortsteil der Gemeinde Panketal. Hier mündet der Dransebach in die Panke. Das Dorf Zepernick, das heute den Hauptort Panketals bildet, wurde 1289 erstmals erwähnt. Hinter der Wiese erkennt man die Annenkirche, deren ungewöhnlicher Doppelturm aus den Erlösen des Landverkaufs für die Eisenbahn finanziert wurde. Die Kirche selbst hat romanische Grundmauern aus dem 13. Jahrhundert und wurde mehrfach umgebaut. Man erkennt gut, dass Zepernick seit dem Bau der Eisenbahn ein großes Dorf ist, aber weder Zepernick noch die heutige Gemeinde Panketal haben das Stadtrecht erhalten.

Hinter der Wiese geht es über die Schönerlinder Straße in die Poststraße, aber nach wenigen Metern führt uns der Weg nach links in die Eisenbahnstraße. Es geht bald wieder den Bahndamm entlang; nur am S-Bahnhof Zepernick muss die Schönower Straße überquert werden. Nun führt der Pankeweg vorbei am parkartigen Zepernicker Friedhof, und nach der Einmündung in die Oderstraße erreichen wir bald die Stadtgrenze von Bernau, wo auch die Panke wieder überquert wird.

Im Ortsteil Eichwerder gibt es eine zickzackartige, ausgeschilderte Wegführung erst nach rechts in die Eichendorffstr. und wieder nach links in die Theodor-Körner-Str. Hier ist die Panke hinter den Gärten der Einfamilienhäuser verschwunden. Nach Überquerung der verkehrsreichen Zepernicker Chaussee taucht die Panke aber wieder auf, und unser Weg geht nun über die Felder an Eichen und Birken vorbei. Der Blick geht weit über die Felder in Richtung des Bernauer Stadtteils Friedenstal. Die Autobahn A 11 unterqueren wir an einem Tunnel, unter dem wiederum die Panke fließt. Direkt dahinter kommt ein Anglerteich und ein kleines Becken, das früher als Badeanstalt diente. Durch einen kleinen Wald geht es weiter bis zur Weißenseer Str. (Bundesstr. 2), in die wir kurz rechts einbiegen. An der nächsten Kreuzung geht es gleich wieder links in den Hesselweg, der über die Felder in die Neuen Gärten führt. Ein letztes Mal kann der Blick über Felder und Trauerweiden schweifen, bevor die Panke sich in mehrere Gräben verzweigt und ein so schmales Rinnsal wird, dass über sie unzählige Stege führen, um den Zugang in die benachbarten Kleingärten zu gewähren. Der Weg endet an einem Busbahnhof, wo ein modernes Einkaufszentrum entstanden ist. Die Tour geht nach links weiter, wo bald der Bernauer Bahnhof erreicht wird.

Bernau, die Stadt hinter alten Mauern

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Bernauer Pulverturm

Die katholische Herz-Jesu-Kirche aus dem Jahr 1908 hat uns auf den letzten Kilometern vor dem Bahnhof schon begrüßt, aber Bernaus eigentliche Altstadt ist ebenso sehr sehenswert. Die Stadt hat einst vom Bierbrauen gelebt; über 300 Hausstellen brauten einst das berühmte Starkbier, das wegen seiner Haltbarkeit beliebt war. Zum Brauen wurde Pankewasser herangezogen, und noch heute kennt jedes Kind in Bernau den Spruch: Leute gebt acht, dass keiner in die Panke macht, denn morgen wird gebraut. Auch wenn viele Gebäude Bernaus zu DDR-Zeiten abgerissen wurden, verdienen nicht nur die stehengebliebenen schönen Häuser und die Marienkirche besondere Beachtung, sondern auch die fast vollständig erhaltene Stadtmauer mit dem schönen Pulverturm.

- es ist keine Bildbeschreibung verfügbar -

Panke-“Quelle”: Teufelspfuhl

Wer jetzt noch die Quelle der Panke sucht, wird vielleicht ein wenig enttäuscht. Wie viele Tieflandflüsse hat die Panke keine sprudelnde Quelle, sondern das Quellwasser sammelt sich in einer feuchten Wiese nordöstlich Bernaus. Erst ab einem künstlich angelegten Gewässer, dem Teufelspfuhl hinter dem Einkaufszentrum “Bahnhofspassagen”, fließt die Panke als permanentes Gewässer.

Wer mit dem Fahrrad hierhergekommen ist, kann den Radfernweg Berlin-Usedom in Richtung Biesenthal, Werbellinsee und Prenzlau weiterfahren, dessen Überlandabschnitte hinter Bernau beginnen.

Dieser Text erschien ursprünglich auf panke.info. 

 

 

 



S 21: Nur ein Shuttle zum Hauptbahnhof?

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S 21 Brücke Fennstr

Im Dezember 2014 gebaute S-Bahn-Brücke über der Perleberger Straße

Neue Brücken- und Tunnelbauwerke zerschneiden den kanalnahen Süden des Sprengelkiezes, eine neue S-Bahn-Strecke für die neue Linie S 21 entsteht. Die Tegeler Straße soll an beiden Enden gekappt werden, die kleine Grünanlage an Mettmannplatz und Nordufer hat sich schon seit dem Beginn der Bauarbeiten in eine einzige verwilderte Baustellenbrache verwandelt. Doch weil der Bahn am Hauptbahnhof unter Termindruck Baufehler unterlaufen sind, muss jetzt umgeplant werden – und aus der als Riese geplanten S 21 könnte eine verkehrstechnisch fragwürdige Zwerg-Linie mit Vier-Wagen-Zügen werden….

Die Bauarbeiten zu einer neuen S-Bahn-Linie am Rande des Sprengelkiezes begannen

Hier sollen sich zwei Brücken kreuzen

Um Zeit zu sparen, wurden beim Wiederaufbau der Ringbahn bis 2003 und beim Bau des Hauptbahnhofs bis 2006 schon Tunnel für die Linie S 21 vorbereitet. Auch beim Bau der Fernbahnbrücke zwischen Wedding und Hauptbahnhof wurde bei der Platzierung der Stützpfeiler bereits die Querung der niedriger gelegenen S-Bahn mitgedacht. Doch nun hat sich herausgestellt, dass die Bauvorleistung am Hauptbahnhof nicht ausreicht, um den Bahnhof in Betrieb nehmen zu können. Der Bund, der 60 % der Kosten trägt, stellte daher den Nutzen der Strecke grundsätzlich in Frage.

Provisorium und neuer Zwischenhalt

(C) Marcel Nakoinz

Auf Stelzen über den Kanal (C) Marcel Nakoinz

Zwei Ideen könnten den Plan dennoch retten. Zum einen haben die Deutsche Bahn (DB) und der Senat eine Absichtserklärung unterzeichnet. Diese beinhaltet einen provisorischen Tunnelbahnhof nördlich der Invalidenstraße. Von dort sollen alle zehn Minuten Vier-Wagen-Züge nach Gesundbrunnen pendeln. Ein geplanter Abzweig Richtung Westhafen wird dann nicht mehr weiter verfolgt, vom Weiterbau Richtung Potsdamer Platz einmal ganz zu schweigen. Zum anderen kommt ein neuer Zwischenbahnhof Perleberger Straße, der bislang trotz zahlreicher Wünsche, u.a. des Fahrgastverbands IGEB, abgelehnt wurde, wieder ins Gespräch, um die Europa-City an der Heidestraße besser anzubinden. Dies bestätigte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gegenüber der Berliner Zeitung¹. Es braucht kaum erwähnt zu werden, dass sich das ursprünglich 227 Millionen Euro schwere Projekt eventuell um weitere 90 Millionen Euro verteuern könnte.

Der IGEB ist – trotz des neuen Bahnhofs für den südlichen Sprengelkiez und den völlig unzureichend angebundenen Osten Moabits – von dieser Umplanung nicht gerade begeistert. Denn die verkürzte S 21 habe nur einen geringen Verkehrswert – quasi ein Shuttle vom Wedding zum Hauptbahnhof. Die zwei Kilometer lange „Kleinbahn“ diene vor allem dazu, dass die S-Bahn gefahrene Zugkilometer beim Senat abrechnen kann¹.

¹ http://www.berliner-zeitung.de/berlin/s-bahn-linie-s-21-kleinbahn-zum-hauptbahnhof,10809148,26753076.html


Wedding hilft: Viele wollen den Flüchtlingen helfen

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Heike Salchli (mitte) von Revolver Publishing bringt Bücher für eine kleine Bibliothek in die Notunterkunft Gotenburger Straße.

Heike Salchli (mitte) von Revolver Publishing bringt Bücher für eine kleine Bibliothek in die Notunterkunft Gotenburger Straße. Foto: Dominique Hensel

Der Wedding gilt als gefährlich und problematisch oder wahlweise auch als kreativ und authentisch. Seit vergangenen Herbst tritt eine weitere Eigenschaft zutage: der Wedding ist hilfsbereit. Als im Herbst 2014 die ersten Flüchtlinge in den Stadtteil kamen, war sich die Nachbarschaft schnell einig: den Menschen, die vor Krieg und Vertreibung geflohen sind, muss geholfen werden. Als die Fabrik Osloer Straße dann im November zu einem ersten Vernetzungstreffen einlud, kamen mehr als 130 Menschen. Das Unterstützernetzwerk „Wedding hilft“ war geboren. Inzwischen ist die Initiative der Anlaufpunkt für einen sehr hilfsbereiten Wedding.

In den beiden Notunterkünften in der Gotenburger Straße und in der Pankstraße sind derzeit 330 Flüchtlinge untergebracht. Die Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtungen stehen im Zentrum der Bemühungen von Anwohnern und Initiativen aus der Nachbarschaft. „Wir wollen nicht die Arbeit der Notunterkünfte ersetzen. Doch die Einrichtungen haben zu wenig Personal und deshalb versuchen wir, zu unterstützen“, erklärt Felix Fuhg, einer der Gründungsmitglieder von „Wedding hilft“. In enger Abstimmung mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO), die die beiden Notunterkünfte betreibt, versucht das Netzwerk, die vielen Hilfsangebote zu koordinieren.

Runder Tisch ist erster Anlaufpunkt für Unterstützer

Erstes Treffen von “Wedding hilft”.

Erstes Treffen von “Wedding hilft”. Foto: Soldiner Kiez Kurier

„Wir waren überrascht von der Resonanz. Schon beim ersten Treffen kamen so viele Leute“, sagt Felix Fuhg, der wie alle anderen in seiner Freizeit und ehrenamtlich für die Initiative tätig ist. Nachgelassen hat das Interesse bisher nicht. Zu den monatlichen Treffen von „Wedding hilft“ kommen stets er mehr als 50 Menschen.

Immer wieder kommen neue Nachbarn dazu. Sie wollen Kleidung spenden, Willkommensfeste organisieren, Sprachunterricht für die Flüchtlinge anbieten, Kinder betreuen oder mit den Flüchtlingen kochen. Die Ideen sind zahlreich und vielfältig. „Wir haben uns inzwischen in Arbeitsgruppen (AG) organisiert“, erklärt Felix Fuhg. Es gibt die AGs Sport, Spenden, Feste, Ämter, Sprache und eine Organisations-AG, wobei in jeder Gruppe etwa zehn Menschen mitarbeiten. Bei den monatlichen Runden Tischen tauschen sich die AGs aus. „Außerdem ist der Runde Tisch der erste Anlaufpunkt für Interessierte“, sagt Felix Fuhg.

Initiative veröffentlicht Bedarfslisten für Unterkünfte

Die Aufgaben sind Vielfältig. „Wir veröffentlichen beispielsweise Bedarfslisten auf der Website, holen Spenden ab, sortieren die gespendete Kleidung, besorgen Kleiderstangen zur Aufbewahrung und vieles mehr“, erklärt Felix Fuhg. Kürzlich gab es ein Frühlingsfest für die Flüchtlinge, ein anderes Mal wurde auf dem Hof gemeinsam Sport gemacht, Weihnachten gab es ein großes Weihnachtsessen.

Rund um den Unterstützerkreis finden viele kleine, teils private Miniaktionen statt. So vermittelt Anna Asfandiar von der NachbarschaftsEtage der Fabrik Osloer Straße Paten für die Flüchtlinge. Der bi’bak e.V. in der Prinzenallee 59 lädt jeden zweiten Freitag zum interkulturellen Mittagstisch ein – gekocht wird von Flüchtlingen aus der Unterkunft in der Gotenburger Straße. Eine engagierte Nachbarin, eine Journalistin, überzeugte den Verlag Revolver Publishing aus dem Prenzlauer Berg, 70 Kunstbücher für eine kleine Bibliothek in der Unterkunft Gotenburger Straße zu spenden. Sie konnte außerdem Möbelbauer Rafael Horzon aus der Prinzenallee gewinnen, Regale zur Verfügung stellte. Aktionen wie diese sind rund um die Weddinger Notunterkünfte Alltag. Fast täglich halten Lieferwagen vor der Tür, um den Flüchtlingen zu bringen, was die Weddinger ihnen aus Hilfsbereitschaft geben wollen, um sie willkommen zu heißen.

Der nächste Runde Tisch von „Wedding hilft“ findet am 21. April um 19 Uhr in der Prinzenallee 58 statt.

www.wedding-hilft.de

Text: Dominique Hensel


Durch den Humboldthain mit einem Gruseln im Nacken…

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Ein schaurig-romantisches Theater-Event führt in geheimnisvoller, szenischer Mystik durch den Humboldthain. Im Dunkeln, nur erleuchtet durch Fackeln und den Mondschein, geht es um Mythologie, mit „echten“ Hexen, Alchimisten  und Druiden… Der Frühling ist gekommen. Die Vögel singen. Die Sonne durchflutet den Wald. Alles ist wie elektrisiert. Zu dieser Zeit wird in unseren Breiten traditionell die Walpurgisnacht gefeiert, deren Baum die Birke ist. Die Walpurgisnacht führt in den Sommer. Sie ist das Fest der Fruchtbarkeit und der Sexualität.

Quelle: Bärentouren

Quelle: Bärentouren

Doch die Walpurgisnacht ist auch bekannt als das Fest der Hexen. Es heißt, dass sie sich am Blocksberg treffen, um mit dem Teufel Buhlschaft zu treiben. “Möge uns die heilige Walburga als Schutzpatronin gegen die Unholde beistehen”, hofft Michael Bockau, Organisator der Nachtführung. Die Mitwanderer können bei der Nachtführung hautnah der Energie nachspüren, die auch in Berlin zu dieser Zeit wirken soll. Schauspieler verkörpern den Alt-Berliner Nachtwächter Kröger oder den berühmten Baseler Arzt, Astrologen und Alchimisten Leonhard Thurneysser. Dieser  lebte von 1571-84 in Berlin – nach ihm ist eine Straße am Amtsgericht Wedding benannt. Die Darsteller begleiten die Teilnehmer auf dem Gang durch den Zauberwald, wo viele Gefahren lauern. Wer sich darauf einlässt, kann heimlich die Hexen beobachten, wie sie mit Schwarzer Kunst scheußliche Zaubertränke kochen. Druiden berichten von der mythologischen Bedeutung der Vereinigung des Götterpaares. Beim Abschlussfest am Maibaum soll auch für das leibliche Wohl gesorgt sein. “Diese frühlingshafte in lieblicher Atmosphäre, nur einmal im Jahr mit etwa zehn Schauspielern und Künstlern stattfindende nächtliche Theater-Naturführung, entführt den Besucher in andere Sphären”, erklärt der Weddinger Veranstalter Bockau. “Dafür muss man nicht einmal Berlin verlassen…” Übrigens werden auch entsprechend zur Thematik passende Theaterszenen von Goethe und Shakespeare aus der Literatur im Mondlicht aufgeführt…

Am Freitag den 24. April um 21 Uhr

Treff: Eingang S-Bahnhof Humboldthain – Hochstraße

Preise: normal: 15,-€ / erm.: 13,-€ / Kind: 9,-€ Anmeldung und weitere Informationen unter Tel.: 030 46063788 

 

Baerentouren.de


Stammtisch: Dem Wedding den Puls fühlen

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StammtischWas bewegt den Wedding im Moment? Über welche Themen wird der Weddingweiser in den kommenden Wochen berichten? Reden wir den Wedding zu schön oder treffen wir den Ton? Darüber und über vieles Weitere berät die Redaktion beim Stammtisch am Donnerstag (16.4.) ab 18 Uhr im Mastul in der Liebenwalder Straße 33.

Der Stammtisch ist eine öffentliche Redaktionssitzung. Jeder, der die Autoren kennenlernen möchte oder selbst Ideen für Texte, Fotos oder auch Videos hat, ist eingeladen, daran teilzunehmen. Regelmäßig kommen zu den Stammtischen Gäste, um neue Projekte im Wedding vorzustellen. Der Stammtisch ist damit eine gute Gelegenheit, dem Wedding den Puls zu fühlen. Kommt vorbei, hört zu, lernt uns kennen, zeigt uns Euren Wedding, werdet Weddingweiser. ;-)


Der 30. Wedding-Cup, oder: Im Schillerpark fliegen die Fäuste

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wedding cup 2015 Titel

Bild: Berliner Turnerschaft

Am 18. und 19. April ist es wieder soweit. Im Schillerpark fliegen die Fäuste, denn: Das weltgrößte Vereins-Faustballturnier, der Wedding Cup, wird hier zum nunmehr 30. Mal ausgefaustet.

Amateure und Weltmeister im Wedding

Für viele ist der 30. Geburtstag ja nicht so einfach. Aus verständlichen Gründen. Dies gilt jedoch nicht für den Wedding Cup, denn der blüht dieses Jahr wieder so richtig auf. In seiner 30. Auflage werden es 270 gemeldete Mannschaften sein, die auf 19 Spielfeldern im Schillerpark und im Stadion Ungarnstr. um die begehrte Trophäe spielen werden. Laut Veranstalter, dem Berliner Turnverband sind es so viele Teilnehmer wie noch nie zuvor – und es hätten durchaus noch sehr viel mehr sein können.

Als eines der größten Turniere der Welt lockt der Wedding Cup nicht nur Jugend- und Amateur-Mannschaften auf’s Feld, sondern auch Spieler der höheren Ligen, ja selbst amtierende Weltmeister werden im Wedding zu bestaunen sein. Vielleicht ist’s eine weitgehend unbekannte Tatsache, aber: Deutschland ist amtierender Weltmeister im Faustball – sowohl bei den Herren als auch bei den Damen.

Aus der sich gebietenen Fairness werden Amateur- und Profimannschaften sowie Jugend- und Erwachsenenteams natürlich nur unter ihresgleichen gegeneinander antreten.

Los geht’s am Samstag

Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke wird am Samstag um 11:00h feierlich das Eröffnungsspiel des Turniers anpfeifen. Als erste Partie wird eine Freizeitmannschaft ihre Fäuste gegen eine politisch prominent besetzte Truppe, bestehend aus dem Bundestagsabgeordneten Özcan Mutlu (Die Grünen), Daniel Gollasch (Mitte-Kreisvorstand, Die Grünen) sowie Ex-Sportstadträtin Petra Schrader (Abgeordnetenhaus, Die Linke) und Gabriele Hiller (ebenfalls Abgeordnetenhaus, Die Linke) schwingen lassen. Man darf also gespannt sein.

Wer diese Sportart also mal aus nächster Nähe kennenlernen oder sich von Nationalspielern und amtierenden Weltmeister den einen oder Trick abschauen möchte, der bringe ein wenig Sonne mit und finde sich am Wochenende im Schillerpark ein. Für das leibliche Wohl wird ebenfalls gesorgt sein.

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Bild: Andrea Wilksen, Berliner Turnerschaft

Der Eintritt ist frei.

Spielbeginn:
Samstag, 18. April 2015, 11.00h
Sonntag, 19. April 2015, 9.00h

Und das ist der Spielplan:
http://www.bt-faustball.de/wp-content/uploads/2011/09/Infoblatt.pdf


“Dickes Bee”: Gemeinsam kaufen und gut essen

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bee1Seit 2011 gibt es „Dickes Bee“, eine Food-Coop. Das ist eine Gruppe von etwa 40 achtsamen Essern, die gemeinsam Lebensmittel bestellt: bio, regional, saisonal, vegetarisch, fair produziert. Der Lebensmittelerwerb wird dabei eine besondere Aktivität, an dessen Ende verantwortungsvoller, gesunder und schmackhafter Genuss steht – und neue Freunde stehen. Simone Lindow (Text) und Benjamin Renter (Foto) trafen die Mitglieder Willem und Marijn, probierten Pastinaken-Chips und fragten nach.

Was bekomme ich bei Euch, was ich nicht auch im Supermarkt kaufen kann?
Marijn: Bei „Dickes Bee“ bekommen wir Gutes wie Kartoffeln, Kürbisse, Salate, Ebee2ier, Säfte, Honig und viele andere Lebensmittel, aus denen einfaches, gutes Essen wird. Allerdings: Wir möchten wissen, wo alles herkommt, wir kennen sozusagen das Feld, auf dem der Salatkopf gewachsen ist. Die Bauern, von denen wir unsere Lebensmittel beziehen, haben wir fast alle vorher besucht, angesehen und ausgefragt.

Was ist gutes Essen?
Willem: Es muss schmecken und gesund sein! Wir legen Wert auf Lebensmittel, die frei von Chemikalien und von Kunstdünger sind. Dass wir die Bauern und eine Imkerin besuchen, zeigt: Unsere Produkte sind regional gewachsen (außer unsere FairTrade-Bananen oder Kaffee und Tee) und legen keine unnötigen, umweltbelastenden Wege zurück, um im Korb bei uns zu landen. Dabee3zu ist es uns wichtig, dass die Bauern von ihrem Gut leben können, die Preise also nicht nur für uns fair sind.

Und bei diesen Bauern gebt ihr dann Bestellungen ab?
Willem: Unsere Mitglieder geben die Bestellungen über unsere Webseite bei der Markthalle Neun ab, die sich dann um die Lieferungen kümmert und uns diese in die Prinzenallee bringt. Die Bestellungen werden gebündelt und sind damit unkompliziert zu liefern. Am Mittwoch zwischen 17 und 19 Uhr  holen alle ihre Lebensmittel ab. Dann sitzen viele von uns auch noch ein wenig zusammen. Es ist jedes Mal ein kleines Coop-Event.
bee4Marijn: Das ist auch Teil unseres Gedankens: als Gemeinschaft im Kiez zusammenkommen, Erfahrungen austauschen – oder zusammen zu einem unserer Bauern zu fahren und zu lernen, wie Apfelsaft hergestellt wird. Wer möchte, kann am Mittwoch in der Prinzenallee 58 vorbeikommen und uns vor Ort kennenlernen. Die Mitgliedschaft kostet nichts – außer: drei Stunden Zeit im Monat zum Mithelfen.

Dickes Bee, Prinzenallee 58, 1. Hinterhof/Erdgeschoss, im Internet: http://www.dickesbee.org.

Der Text ist im Kiezmagazin “Soldiner” im März 2015 erschienen. Der Weddingweiser kooperiert mit dem Projekt und übernimmt ausgewählte Beiträge. Redaktionsblog: www.dersoldiner.wordpress.com 
Text: Simone Lindow, Fotos: Benjamin Renter


Brüsseler Kiez – lebendig und verkehrsberuhigt

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Bei einer Veranstaltung am 24. April um 19.00 Uhr im Gemeindesaal der Kapernaumkirche haben Kiezbewohner die Gelegenheit, Lösungen für Verkehrsprobleme im Brüsseler Kiez kennenzulernen und mit Aktiven der Bürgerinitiative zu diskutieren. 

Verkehrssicherheit und Lebensqualität

Antwerpener Str Ecke Brüsseler StrAutofahrer, die in zweiter Reihe parken oder den Mindestabstand an Kreuzungen und Einmündungen nicht einhalten,  Radfahrer, die auf Gehwegen fahren, Durchgangsverkehr, der mit überhöhter Geschwindigkeit über Kopfsteinpflaster durch den Kiez rattert, Straßen im Wohngebiet, deren Überquerung lebensgefährlich werden kann …das sind nur einige  Punkte, die die Verkehrssicherheit einschränken und die Lebensqualität im Brüsseler Kiez reduzieren.

Die Mitstreiter und Mitstreiterinnen der Bürgerinitiative Brüsseler Kiez verbinden die Wünsche, die Aufenthaltsqualität im Wohnumfeld zu verbessern, alle Verkehrsteilnehmer zu schützen und die Interessen aller Anwohner im Kiez zu wahren. Konkrete Ziele dazu sind

  • Verkehr langsamer, sicherer, umweltverträglicher zu gestalten
  • zu Fuß gehen erleichtern
  • Aufenthaltsqualität steigern
  • Fahrradverkehr fördern
  • Öffentlichen Nahverkehr stärker ins Bewusstsein rücken
  • Autoverkehr verringern

Aus diesem Grund hat sich die AG Verkehr der Bürgerinitiative über einen längeren Zeitraum hinweg mit der Verkehrssituation auseinandergesetzt, Brennpunkte im Kiez analysiert und ein vielfältiges Spektrum situationsgerechter Lösungsvorschläge mit einfachen, kostengünstigen Gestaltungsmitteln erarbeitet.

Wegweiser RadAm 24. April  ab 19 Uhr im Gemeindesaal der Kapernaumkirche, Seestraße 35, stellen wir diese Ideen unter dem Motto:  “Der Brüsseler Kiez – lebendig und verkehrsberuhigt!” vor. Im Anschluss wünschen wir uns eine rege und konstruktive Diskussion.

Da Teile des Brüsseler Kiezes in das aktive Stadtzentrum und Sanierungsgebiet Wedding-Müllerstraße fallen, und hier die Stadtteilvertretung und die Bürgerinitiative am gleichen Strang ziehen, freuen wir uns über die Unterstützung durch die Stadtteilvertretung mensch.müller.

Quelle: Bürgerinitiative Brüsseler Kiez



Die eigentümliche Rettung der Wiesenburg

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Foto: Die Wiesenburg

Foto: Die Wiesenburg

Heather Allan lebt und arbeitet auf dem Gelände der Wiesenburg. Die renommierte britische Bildhauerin organisiert gerade in Kooperation mit der Humboldthain-Grundschule ein Skulpturenprojekt mit 12-jährigen Mädchen und Jungen. Sie sucht noch eine alte Trompete, weil ihre neuesten Figuren alle Instrumente tragen. Heather Allan ist eine der Bewohnerinnen eines urbanen Paradieses, das vor gut zwei Wochen noch als akut gefährdet galt. Und es in seiner heutigen Anmutung auch immer noch ist. Wenn sich jetzt dennoch ein leiser Hoffnungsschimmer am Horizont abzeichnet, dass das alternative Wohn- und Kulturgelände zwischen Ringbahn, Panke und Wiesenstraße eine Zukunft hat, dann liegt das nicht etwa am neuen Eigentümer, der Wohungsbaugesellschaft Degewo, sondern am kollektiven Aufschrei der dort lebenden und arbeitenden Menschen. Die waren einigermaßen entsetzt, als sie aufgefordert wurden, binnen 14 Tagen große Teile des Geländes zu räumen. Und auch die unangekündigt anmarschierenden Räumungskräfte, die das Gelände wie im Handstreich besetzten, Gebäude markierten und Bäume fällten, trugen nicht gerade dazu bei, Vertrauen in die Absichten der Degewo aufzubauen. Die sieht das natürlich komplett anders. Offenbar aufgeschreckt vom großen Medienecho, wurde am 4. April eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der sich die Wohnungsbaugesellschaft als Retter der historischen Wiesenburg feiert. Zur Erinnerung: 1896 bebaute der Berliner Asyl-Verein für Obdachlose das Gelände, dessen Räumlichkeiten bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges wohnungslose Männer und Frauen beherbergte und bis 1933 als jüdisches Heim diente. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude teilweise schwer beschädigt. Ein paar engagierten Menschen um die Verwalterfamilie Dumkow ist es zu verdanken, dass das Gelände beräumt, Ruinen gesichert und sich hier heute zahlreiche Künstler mit ihren Ateliers eingerichtet haben. Nun habe, so Degewo-Sprecher Lutz Ackermann, ein baustatisches Gutachten ergeben, dass Teile der Wiesenburg vom Einsturz bedroht seien. Um die Sicherheit von Bewohnern und Besuchern zu gewährleisten, würden einzelne Grundstücksflächen abgesperrt.

gerichtstr 23 dachFür die Wiesenburgler gibt es noch eine gute Nachricht, wie von Cordula Fay zu erfahren war. Die Referentin für Quartiersentwicklung bekräftigte den Willen ihrer Firma, „Bewohner und Nutzer bei der weiteren Entwicklung“ mit einbeziehen zu wollen. „Das Land Berlin hat die Wiesenburg an uns übertragen, damit wir diesen besonderen bewahren und für nachbarschaftliche und soziale Aktivitäten im Quartier öffnen“, ließ sich Cordula Fay vernehmen. Ganz so, als ob sich die Wiesenburg seit Jahren vom benachbarten Kiez abgeschottet hätte. Nicht nur Heather Allen kann da ganz andere Geschichten erzählen …

Autor: Ulf Teichert

Dieser Artikel erschien bei unserem Kooperationspartner Berliner Abendblatt, Ausgabe Wedding


Schwabenwitz geht immer: Daniel Zimmermann vom Prime Time Theater

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Daniel Zimmermann spielt viele skurrile Typen im Prime time Theater Wedding

Foto: Marco Fechner

Er kommt auf die Bühne, trägt Strickjacke, Öko-Latschen und Cordhosen. Er steht leicht nach vorn gebeugt wie eine Birke im Wind, und sagt drei Sätze in schwäbelndem Singsang. Das Publikum johlt, Schwabenwitze in Berlin gehen immer.

Zimmermanns Performance geht jedoch über reine Bloßstellung hinaus: Der Schauspieler gibt den Schwaben Uwe Gammerdinger in der Theatersitcom GUTES WEDDING SCHLECHTES WEDDING (GWSW) mit Inbrunst und Einfühlung. Timing, Dialekt, esoterisches Geschwafel, alles sitzt. Sein „Üwele“, Männerstillgruppenleiter und Sexualkundelehrer an der Highschool Wedding, zeigt unter der satirischen Schärfe einen Charakter mit Hochs und Tiefs und ungewissem Befinden. Zu sehen ist eine groteske Figur mit vertraut menschlichen  Zügen.

Was vor allem auf der Comedy-Bühne federleicht aussieht, ist Arbeit, Auseinandersetzung, Aneignung. Es dauert, zuweilen einige Sitcom-Folgen, bis eine Rolle zum Leben erweckt ist, bis der Schauspieler in seinem Bühnencharakter tatsächlich ankommt.  „Umso besser ist das Gefühl, wenn man die Figur verstanden hat.“

1985 in Rom geboren, lebte Zimmermann in einem italienischen Dorf, bevor seine Familie nach Berlin-Kreuzberg zog. Ein Schulfreund gab ihm den Tipp mit der Schauspielschule. 2006 sprach Zimmermann bei „Art of Acting“ vor, mit Erfolg. „Vorher hatte ich nichts mit Schauspiel am Hut“, sagt der 29jährige schmunzelnd, „der Schritt dahin war wohl eine Mischung aus Leidenschaft, Anstoß von außen und Langeweile“.

Ab 2010 spielte Daniel Zimmermann am Off-Theater „Fensterzurstadt“ in Hannover. Seit 2012 ist er festes Ensemblemitglied am Prime Time Theater in Berlin, und in vielen verschiedenen Rollen in GUTES WEDDING SCHLECHTES WEDDING zu sehen. Daneben tritt er in Kurzfilmen und Hörspielen auf.

Zu seinen festen GWSW-Charakteren zählen neben Uwe Gammerdinger der Polizist Herrmann Schneider, der lispelnde Tätowierer Ingo, Superhirn Pole Pawel und Ahmed, Besitzer der Dönerbude „Chez Ölgür“. „Ich mag Ahmed sehr gern“, gibt Zimmermann zu, „Ahmed sagt auf der Bühne manchmal Sachen, die mich als Schauspieler selbst in dem Moment überraschen. Außerdem erinnert er mich an meinen Opa, so von der Gestik her.“ Vertrautes auch hier.

Die aktuelle GWSW Folge 97 “Sex and the Wedding” läuft bis 8. Mai im Prime Time Theater


Bio-Bäckerei Bucco: Von Hand statt mit Chemie

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Bio-Bäckerei Bucco AuslegwareDie Bio-Bäckerei Bucco ist die wohl einzige Adresse im Wedding, in der man ausschließlich selbst hergestelltes Backwerk bekommt …

Der ganze Wedding ist unter der Herrschaft tiefkühlender Aufbackfabriken, mit ihren geschmacklosen Billigbrötchen. Der ganze Wedding? Nein, in einer kleinen Seitengasse der Reinickendorfer Straße, weigert sich eine kleine Bäckerei etwas anderes als Qualitätsprodukte herzustellen – sehr zur Freude derer, die diesen Geheimtipp kennen. Ausgerechnet unweit des riesigen Pharmakonzerns mit dem „Bayer“ im Namen, weigert man sich Chemie und Zusatzstoffe einzusetzen und setzt auf traditionelle Handarbeit.

Bio-Bäckerei Bucco  außen

Unauffällig, aber einen Besuch wert

Wer den Laden von Daniela Bucco betritt, dem steigen sofort mannigfaltige Düfte allerlei Brote und Gebäcke in die Nase, die sofort den Appetit anregen. Fast 100 verschiedene Waren hat Bucco in ihrem Sortiment. Hier gibt es noch echten Prasselkuchen. Ein altes Berliner Traditionsgebäck, das man fast nirgends mehr findet. Leckereien wie die „Energiebällchen“, das sind Marzipankugeln mit Honig, Rosinen, Nüssen und Sonnenblumenkernen, umhüllt von Kokosraspeln, lassen nicht nur Kinderaugen größer werden, sondern auch den Erwachsenen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die 45-jährige Berlinerin schwört auf ihr Vollkornbrot. „Wenn Sie ein richtiges Brot aufschneiden, dann verströmt das ein Aroma“, schwärmt Bucco. Die Italiener mögen ihre Ciabattas haben und die Franzosen ihre Croissants, aber Weißbrot hat für sie keinen nennenswerten eigenen Duft oder Geschmack. Buccos Brote hingegen schmecken schon mit einem simplen Butteraufstrich. Ihr Kassenrenner, der „Kräuterritter“, ist ein feines Roggenbrot mit verschiedenen Gewürzen und frischen Fenchelsprossen. Die Nüsse in ihren Haselnuss- und Walnussbroten schaffen es noch in den Teig hinein und verkommen nicht zur bloßen Dekoration, wie in den Tiefkühlbackstuben.

Trendsetter im Wedding

Bucco1

Daniela Bucco

Die gelernte Bäckerei-Fachverkäuferin wäre um ein Haar Tierpflegerin oder Gartengestalterin geworden. Letztlich folgt sie aber dem elterlichen Rat, doch etwas „Anständiges“ zu werden. Während der dreijährigen Ausbildung an der Berufsschule lernt sie dann auch ihren späteren Ehemann kennen. Nach einigen Zwischenstationen als Floristin, Obstverkäuferin und Verkäuferin in diversen Bäckereien ergibt sich vor acht Jahren dann die Chance, zusammen mit ihrem Mann, selbst gelernter Bäcker- und Konditormeister, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Dabei muss das Bio-Brot in den frisch erworbenen Räumlichkeiten nicht völlig neu erfunden werden. Die Bäckerei mit Backstube existiert an diesem Standort schon seit über 60 Jahren. Der Vorgänger hat hier schon seit 20 Jahren einen Bio- und Vollkornbäckerei betrieben, jedoch derart schlecht gewirtschaftet, dass die Buccos fast bei Null anfangen müssen. Doch der Zeitpunkt konnte kaum günstiger gewählt werden. „Der Trend zur bewussten Ernährung kam schon damals auf und so führten wir die Bio-Idee weiter und stockten das Sortiment mit unseren eigenen Ideen auf“, so Bucco.

Von anderen Bio-Bäckern hebt die Buccos vor allem die Vielfalt der Produkte ab. „Unsere Kunden schätzen besonders, dass wir konventionelle Waren in Bioqualität anbieten. Bei uns muss nicht alles aus Vollkorn bestehen und bei uns darf auch bei aller gesunden Ernährung ein Gebäck die eine oder andere Puderzucker- oder Schokoglasur zieren. Wir haben viele alte deutsche Backwaren, die schon fast vergessen wurden wiederentdeckt“, sagt Bucco. Für sie muss Bio nicht langweilig aussehen und auch nicht unbezahlbar sein.

Die zierliche Frau mit gelber Schürze und modischer Brille lacht herzlich, wenn sie mit ihren Kunden spricht. Die meisten kennt sie schon lange. Mit vielen duzt sie sich. In die kleine Seitenstraße verirren sich nur selten Touristen. „Die meisten unserer Kunden sind Stammgäste und besuchen uns beinahe täglich“, so Bucco. Zwischen 100 und 200 Kunden betreten täglich das kleine Geschäft, so dass der Bewegungsmelder an der Tür selten Pause hat. Handwerker, Büroangestellte, Studenten und Rentner, Eltern mit ihren Kindern, alles kommt und geht. Da wird überlegt, sich entschieden, sich umentschieden oder einfach nur über das Wetter gefachsimpelt.

Die Energiekugeln

Die Energiekugeln

Es mag auf den ersten Blick nicht so recht passen. Ein Bio-Bäcker im Wedding. Bei näherer Betrachtung ergibt das aber durchaus Sinn. „Wir bemerken an der Klientel hier im Laden, wie sich der Wedding mit der Zeit ändert“, so Bucco. „Er wird immer jünger. Immer mehr Studenten und junge Familien ziehen hier her, weil die Wohnungen noch bezahlbar sind. Man merkt wie Mitte immer mehr zu uns überschwappt.“ Vor acht Jahren begegnete man Bucco noch eher skeptisch. Man wunderte sich warum hier die Brötchen etwas teurer waren, als beim Aufbackbäcker um die Ecke. Doch mit etwas Aufklärungsarbeit, hatte sie sich schnell einen großen Stammkundenkreis aufgebaut, der sich nicht mehr mit chemisch produzierter und haltbar gemachter Ware zufrieden gab. Immer mehr Menschen legen heute Wert darauf, genau zu wissen, was in ihrem Essen enthalten ist und woher die Inhaltsstoffe kommen. So beziehen die Buccos die Schrote und Mehle für ihre Brote von einer familienbetriebenen Mühle aus dem Spreewald und weitere Rohstoffe über einen Biogroßhändler der Region.

Wenn das rote Telefon zweimal klingelt

Bio-Bäckerei Bucco  Arbeitsgeräte1

Hier wird das Bio-Backwerk hergestellt

Bucco arbeitet sechs Tage die Woche, sieben Stunden am Tag. Vorausgesetzt, niemand der sechs Mitarbeiter im Betrieb ist krank. Sonst kann daraus auch schon mal eine 70-Stunden-Woche werden. „So ist das eben wenn man selbstständig ist“, sagt Bucco und lacht. „Wie es das Wort schon sagt: ‚Selbst‘ und ‚Ständig‘. Man ist immer und zu jeder Zeit für alles verantwortlich.“ Das gilt auch dann, wenn sie sich wie im letzten Jahr durch einen bösen Sturz das Steißbein bricht. Sie steht trotzdem jeden Tag im Laden. Viel Zeit für Privatleben bleibt da nicht, denn obwohl sie mit Ihrem Mann im selben Betrieb arbeitet, geben sie sich meist nur die Klinke in die Hand. Wenn sie schlafen geht, steht er schon wieder in der Backstube.

Wenn vor dem Tresen gerade kein Kunde steht, ruft meist die Büroarbeit. Kundenpflege, Mahnungen schreiben, Steuerberater kontaktieren. Da klingelt auch schon wieder das rote Telefon. Bucco verschwindet im Hinterzimmer. Ein weiterer Lieferauftrag. Diesmal nicht für einen Biomarkt oder ein Reformhaus, sondern einen Kindergarten. Ein weiteres Zubrot für Bucco. Doch bestellen sollte man lieber im Voraus. Denn was nicht mehr da ist, ist dann nicht mehr zu haben. Das unterscheidet einen richtigen Bäcker eben von Aufbackstuben, in denen immer alles bis zum Schluss angeboten und nach Ladenschluss wegegeworfen werden muss. „Da ist der Verbraucher selbst gefragt“, so Bucco. „Als Kunde sollte ich es nicht erwarten, das alles immer bis zum Schluss da ist. Was da täglich allein in Berlin an Lebensmitteln in den Müll wandert, weil nicht einmal die Tafeln diese Mengen abnehmen können, ist unvorstellbar.“

Wieder auf der Straße bleibt einem der Duft der Brote noch lange in der Nase. Auf den Tüten, mit denen die Kunden das Geschäft verlassen, steht in großen Lettern „Tradition“. Das ist aber nicht alles was man hier bekommt, denn Bio ist im Kommen, sogar im Wedding.

Autor/Fotos: Marcel Nakoinz

Öffnungszeiten:

Mo – Fr 8-18 Uhr, Sa 8-13 Uhr

Adresse:

Ravenéstr. 1, 13347 Berlin-Gesundbrunnen

Tel.: 030/4617370

Brote gibt’s ab 3,10 Euro.


Was passiert mit der Weddinger Kinderfarm?

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Weddinger KinderfarmDie Weddinger Kinderfarm ist eine Institution an der Ecke Luxemburger Straße / Tegeler Straße. Allerlei Kleintiere und Ponys erfreuen seit über dreißig Jahren das Herz von Kindern aus dem ganzen Bezirk. “Leider ist es im vergangenen Jahr zu erheblichen Störungen in der Zusammenarbeit mit dem Träger Weddinger Kinderfarm e.V. gekommen, die eine weitere Zusammenarbeit nicht möglich machen”, teilt die SPD-Bezirksstadträtin Sabine Smentek in einem offenen Brief mit. “Vor allem liegen vertraglich vereinbarte Sachberichte über die Arbeit und der Nachweis der Verwendung der vom Jugendamt bezahlten öffentlichen Mittel nicht vor.” Dies erklärt der Sozialpädagoge Siegfried Kühbauer vom Verein in einem Artikel des Berliner Kuriers so: “Unser Kassenwart, ein vielbeschäftigter Ingenieur mit drei Kindern, dazu Friedensaktivist während der Ukraine-Krise, war enorm eingespannt. Er schaffte seine Arbeit nicht. Wir haben eine Überlastungsanzeige beim Bezirksamt gestellt.“ ¹

Keine Förderung mehr für den derzeitigen Träger

Trotzdem ist das Bezirksamt zu dem Schluss gekommen, die Zusammenarbeit mit dem langjährigen Träger zu beenden: “Im Laufe des letzten Jahres wurden sehr viele Versuche von verschiedenen Seiten unternommen, die Verantwortlichen der Kinderfarm dazu zu bewegen, die erforderlichen Unterlagen einzureichen. Fristen wurden mehrfach eingeräumt, Gespräche und Unterstützung angeboten. Dies alles führte leider nicht zum Erfolg”, so Stadträtin Sabine Smentek.  Daher möchte das Bezirksamt Mitte von Berlin die Förderung dieses Trägers einstellen. Schließlich gehe es hier um den Nachweis der ordnungsgemäßen Verwendung von Steuergeldern.

Was aus Sicht des Steuerzahlers berechtigt scheint, für den Trägerverein, die großen und kleinen Besucher der Farm und eventuell auch die Tiere aber eine Katastrophe ist. “Der Bezirk arbeitet derzeit daran, das bewährte Angebot für die Kinder und Familien des Bezirks aufrechtzuerhalten und dafür einen neuen Träger zu finden. Die Veröffentlichung eines entsprechenden Interessenbekundungsverfahrens im Amtsblatt von Berlin ist für den 24. April geplant.”

Es bleibt zu hoffen, dass es trotz der Querelen mit der Kinderfarm nahtlos weitergeht und keine Fakten geschaffen werden, an deren Ende es kein solches Angebot für die kleinen Weddingerinnen und Weddinger mehr gibt.

¹ “Unsere kleine Farm darf nicht sterben” – Berliner Kurier


Wedding-Krimi: “Vindicta – Strafe muss sein”

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Ein Krimi, der im Wedding spielt – das hat es schon des Öfteren gegeben. Die Phantasie von Film- oder Buchautoren wird gern von in der Gesellschaft als Tabu angesehenen Themen angeregt: zum Beispiel Sadomasochismus (SM). Fiktionale Stoffe schwelgen in bizarren SM-Bildern und stellen eher Distanz zu diesem Thema her als Verständnis. Die Weddinger Krimi-Autorin Isabella Bach versucht mit ihrem neuen Roman, nicht einfach eine spannende Krimihandlung in dieses Milieu zu verlegen. Vielmehr erklärt sie anhand tiefer Einblicke in die Psyche der Personen aus der SM-Szene und ihrer oft ahnungslosen Angehörigen, welche Umstände Menschen dazu bringen können, absolute Kontrolle über andere auszuüben oder sich bedingungslos hinzugeben.

Isabella Bach (Quelle: privat)

Isabella Bach (Quelle: privat)

Dabei bezeichnet sich die Autorin selbst als Nicht-SMlerin. „Ich bin in meinem ersten Leben als Chefsekretärin vielen sadistischen bzw. masochistischen Typen begegnet und welchen die ihre Neigungen in der SM-Szene ausleben“, sagt die gebürtige Frankfurterin im Interview mit dem Berliner Stadtblatt. Dass sich die intensiven Recherchen auszahlen, zeigen die vielen Facetten dieses hochkomplexen Themas, die in Isabellas Bachs Roman „Vindicta – Strafe muss sein“ angeschnitten werden. „Ich sehe SM als Spiegel für die Gewaltbereitschaft in unserer Gesellschaft“, betont die Autorin ihre Motivation, die SM-Szene zum Dreh- und Angelpunkt eines außergewöhnlichen Todesfalles zu machen. Gerade auch die szenefremden Personen, die sich durch die persönliche Verstrickung und die Verdächtigungen des ermittelnden Polizisten damit auseinandersetzen müssen, führen die Leser gedanklich an das Thema SM heran. Innere Dialoge der Hauptfigur Felicitas mit Gott lassen erahnen, dass das Thema Religion – vor allem in ihrer katholischen Ausprägung – eng mit SM in Verbindung gebracht wird. Den Satz „Strafe muss ein“ sagt im Roman bezeichnenderweise auch die Mutter Oberin eines Klosters – und nicht eine Figur aus der SM-Szene. Spezifische Begriffe werden in Fußnoten erläutert, auch wenn dies manchmal den Lesefluss etwas hemmt und für das Verständnis des Romans oft nicht erforderlich ist.

Der Wedding als Schauplatz

Eine weitere Besonderheit des Romans ist, dass Isabella Bach die Handlung zwar in einem ihr früher fremden Milieu spielen lässt, die Handlungsorte aber weitestgehend in die Berliner Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen verlegt hat. Große Detailkenntnis echter Orte und Cafés wie dem Gilmore’s oder dem Schraders zeigen, dass die Buchautorin Spaß daran hatte, ihren Wohnbezirk zum Schauplatz ihrer Phantasie werden zu lassen. Und da wimmelt es nur so von gebrochenen Biographien und unwahrscheinlichen Zufällen! So ist die esoterisch angehauchte Großmutter der Hauptfigur zufällig die Freundin des Leiters der Mordkommission. Doch all das tut dem Lesevergnügen dieses Heimatkrimis keinen Abbruch. Wenn Felicitas beispielsweise die Wartenden auf dem Bahnsteig am Leopoldplatz nach Sadisten, Masochisten oder Normalos scannt, macht das Lesen einfach Spaß. Auch wer vom Flakbunker Humboldthain als Schauplatz von (erfundenen?) SM-Sessions liest, sieht den Wedding mit ganz anderen Augen! Aber je weiter die Handlung voranschreitet, gewöhnt sich der Leser schnell an die Parallelwelt des SM und kann sich ganz in die Suche nach dem Mörder fallenlassen.

Ein ungewöhnlicher Krimi

In dem Maße, wie der Leser oder die Leserin sich in die Welt der auf eigene Faust ermittelnden Domina Felicitas hineinfindet, wird die abweisend wirkende SM-Fassade immer brüchiger. Für die Verletzungen, die wir uns zufügen, brauchen Menschen eben keine Peitschen oder Fesselspiele. In Wirklichkeit geht es in diesem Roman nämlich um Vergebung – nicht durch einen strafenden, bösen Gott. Sondern durch uns. Wie schwer das ist, erfährt Felicitas im Laufe des Romans. Dieser endet anders als übliche Krimis, denn der Fall gerät immer mehr aus dem Fokus. Fündig wird die zerrissene Hauptfigur am Ende dennoch….

Erhältlich für 18 Euro im Buchhandel

oder mit einer persönlichen Widmung der Autorin unter isabellabach@gmx.net
(plus 2 Euro für Porto + Verpackung)

Marterpfahl Verlag
ISBN 978-3-944145-20-4
 
Bestellen bei AMAZON

Verlosung eines Freiexemplars bis zum 26. April:

Welchen Beruf hatte die Autorin in ihrem ersten Leben?

Die Antwort und eine kurze Erklärung, warum ausgerechnet du dieses Buch gewinnen musst, bitte per Mail an redaktion@weddingweiser.de ! Die vollständige Adresse bitte nicht vergessen.


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